Ärztetag stimmt mit Mehrheit für Ausbau von Onlinesprechstunden
Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Ärztetag den von der Bundesärztekammer vorgeschlagenen Ausbau von Fernbehandlungen beschlossen. Die 250 Mediziner stimmten am Donnerstag in Erfurt dafür, dass eine Beratung und Behandlung künftig ausschließlich über elektronische Kommunikationswege ohne vorherigen persönlichen Kontakt erfolgen kann. Dies soll demnach "im Einzelfall" erlaubt sein, wenn es ärztlich vertretbar ist. Die Neuregelung soll nun in die Berufsordnungen der Landesärztekammern übernommen werden.
Bislang sind Telefon-, Video- und Onlinesprechstunden nur erlaubt, wenn die Patienten die Arztpraxis zuvor bereits aufsuchten. Nun wollen die Ärzte "einerseits die Behandlung und Beratung aus der Ferne unter bestimmten Anforderungen ermöglichen und andererseits den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt weiterhin in den Vordergrund stellen".
"Wir wollen und müssen diesen Prozess gestalten und dieses Feld mit unserer ärztlichen Kompetenz besetzen", erklärte Josef Mischo, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer. Digitale Techniken sollten die ärztliche Tätigkeit unterstützen, dürften aber nicht die notwendige persönliche Zuwendung von Ärztinnen und Ärzten ersetzen. Der persönliche Kontakt sei der "Goldstandard".