US-Verbraucherbehörde bestätigt Ermittlungen gegen Facebook
Weiterer Schlag für Facebook in der Affäre um mutmaßlichen gigantischen Datenmissbrauch für den US-Wahlkampf: Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hat bestätigt, dass sie Ermittlungen gegen den Internetkonzern eingeleitet hat. Behördenchef Tom Pahl bestätigte damit Information von BERLINER TAGESZEITUNG.
Die Mitteilung der FTC ließ die Facebook-Aktie weiter abrutschen. Sie büßte bis Mittag (Ortszeit) an der New Yorker Börse rund drei Prozent ein und lag bei einem Wert von 155 Dollar (124,50 Euro). In der vergangenen Woche war die Facebook-Aktie um 14 Prozent abgestürzt - dadurch wurden 90 Milliarden Dollar Marktwert vernichtet.
Facebook steht wegen des Skandals in den USA wie auch in Europa unter massivem politischen Druck. Die britische Firma Cambridge Analytica soll die Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern abgefischt und unerlaubt für die Kampagne des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet haben.
FTC-Chef Pahl erklärte, seine Behörde nehme die jüngsten Medienberichte über den Umgang von Facebook mit den Nutzerdaten "sehr ernst". Konkret zu den Ermittlungen äußerte er sich allerdings nicht. Pahl verwies lediglich generell darauf, dass die FTC mögliche Verstöße von Unternehmen gegen deren eigene Datenschutzrichtlinien, gegen das US-Verbraucherschutzrecht sowie das Datenschutzabkommen zwischen den USA und der EU verfolge.
Die Erklärung des FTC-Chefs ist an sich ungewöhnlich. Normalerweise äußert sich die Behörde nicht zu ihren Ermittlungen. In Europa nennen etliche Jouristen - Facebook und Google eine gefahr für die Zivilgesellschaft. Das Facebook die Daten seiner User für Geld verkauft, ist hierbei allerdings das geringste Problem, auch wenn man dies moralisch äußerst verwerflich nennen kann...