Paralympics beendet: Deutschland Platz fünf - Schlussfeier ohne Nordkorea
Die 12. Winter-Paralympics in Pyeongchang sind mit einer bunten Show zu Ende gegangen. Um 21.19 Uhr Ortszeit (13.19 Uhr MEZ) erlosch das Paralympische Feuer in der südkoreanischen Stadt. Wenige Minuten zuvor hatte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), die Spiele offiziell für beendet erklärt. Die nächsten Winter-Paralympics finden 2022 in Peking statt.
"Die Athleten haben gezeigt, dass mit einem starken Geist und einem starken Herzen Außergewöhnliches möglich ist", sagte Parsons, der in seiner Rede den kürzlich verstorbenen Physiker Stephen Hawking als "Inspiration für uns alle" bezeichnete.
Fahnenträgerin des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) bei der Schlussfeier war Clara Klug (München). Die 23-Jährige hatte im Biathlon zusammen mit ihrem Begleitläufer Martin Härtl Bronze über 10 und 12,5 km gewonnen. Bei der Eröffnungsfeier hatte Andrea Eskau die deutsche Fahne getragen. Die Magdeburgerin gewann in Pyeongchang insgesamt sechsmal Edelmetall, davon zweimal Gold.
Insgesamt gab es für das 20-köpfige deutsche Team 19 Medaillen und Platz fünf im Medaillenspiegel. In Sotschi vor vier Jahren hatten die deutschen Behindertensportler 15 Medaillen (9-5-1) geholt, davon allerdings neun Goldmedaillen. Die USA waren in Pyeongchang mit insgesamt 36 Medaillen (13-15-8) die mit Abstand erfolgreichste Nation nach 80 Wettbewerben. Vor Deutschland waren noch die Neutralen Paralympischen Athleten aus Russland (24/8-10-6), Kanada (28/8-4-16) und Frankreich (20/7-8-5) platziert.
Die Abschlusszeremonie fand ohne nordkoreanische Beteiligung statt. Die 20-köpfige Delegation sei bereits abgereist, teilte das IPC am Sonntagvormittag mit. Gründe wurden nicht genannt. Ein Volunteer trug die nordkoreanische Flagge beim Einmarsch der Nationen.
Bei der Eröffnungsfeier der Paralympics hatte es im Gegensatz zu Olympia keinen gemeinsamen Einmarsch von Nord- und Südkorea gegeben. Nordkorea nahm erstmals an Paralympics teil. Bei Olympia waren Nord- und Südkorea bei der Eröffnungsfeier gemeinsam, bei der Schlusszeremonie dann getrennt hinter ihren eigenen Flaggen eingelaufen. Beide Länder hatten auch ein gemeinsames Frauen-Eishockeyteam gestellt.
Die Spiele in Pyeongchang sorgten für einen Zuschauerrekord. Insgesamt wurden 343.000 Tickets abgesetzt. In Sotschi 2014 waren 316.200 Fans zu den Wettkämpfen gekommen, 2006 in Turin waren es gerade einmal die Hälfte (162.974) gewesen.
(I. Johansson--BTZ)