FanQ-Studie: Rassismus im Fußball hat zugenommen
Das Thema Rassismus ist sowohl im Profi- als auch im Amateurfußball allgegenwärtig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen FanQ-Studie im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID). 40,4 Prozent der 2014 Befragten sind sogar der Meinung, dass Rassismus im Fußball in den letzten Jahren zugenommen hat.
81,2 Prozent fänden es angemessen, dass Spieler bei unerträglichen Vorfällen das Spielfeld eigenverantwortlich verlassen dürfen. Eine überwältigende Mehrheit (76,5 Prozent) der Befragten gab an, dass sich die deutschen Nationalspieler öffentlich stärker im Kampf gegen Rassismus engagieren sollen. Laut FanQ wünschen sich die Fans klare Bekenntnisse ihrer Nationalspieler und nicht nur PR-Aktionen.
Vor allem Verbänden wird eine nicht ausreichende Arbeit zugeschrieben. Denn 52,2 Prozent gaben an, dass UEFA, FIFA&Co. ihre Einflussmöglichkeiten im Kampf gegen den Rassismus am schlechtesten ausnutzen. Die Befragten sprachen den Fans mit 33,3 Prozent und den Spielern mit 31,1 Prozent den größten Einfluss im Kampf gegen den Rassismus zu.
Die Frage, ob Vereine verpflichtet werden sollen, einen Teil ihres Budgets für die Arbeit gegen Rassismus auszugeben, stieß bei den Anhängern auf ein geteiltes Echo, jedoch solle das Engagement weiter erhöht werden.
Selbst von einem rassistischen Vorfall Kenntnis genommen, haben im Amateurfußball 27 Prozent. Im Profifußball liegt der Wert mit 41,4 Prozent deutlich höher. Laut FanQ wird als Grund dafür die Anonymität in den Menschenmassen angeführt.
Knapp 70 Prozent sind mit dem aktuellen Maßnahmenkatalog - Stadiondurchsage, Spielunterbrechung und Spielabbruch - zufrieden.
(S. Sokolow--BTZ)