Politisch motiviert - Russland darf nicht mit Flagge an Abschlussfeier teilnehmen
Russlands Athleten dürfen bei der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang nicht unter eigener Flagge einmarschieren. Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees stellte aber in Aussicht, die Suspendierung des russischen Nationalen Olympischen Komitees nach den Winterspielen in Pyeongchang aufzuheben, wenn nicht weitere positive Proben auftauchen. Ein entsprechende Entscheidung der Exekutive wurde von der IOC-Session am Sonntagmorgen in Pyeongchang einstimmig angenommen.
"Das IOC hatte erwogen, die Suspendierung gegen Russland aufzuheben. Zwei Athleten haben bei den Spielen aber gegen die Doping-Richtlinien verstoßen, was sehr enttäuschend war und das IOC von der Aufhebung der Suspendierung abgehalten hat", hatte IOC-Präsident Thomas Bach vor der Abstimmung gesagt. Er bezog sich damit auf die Dopingfälle des Curlers Alexander Kruschelnizki und der Bob-Pilotin Nadeschda Sergejewa.
Nicole Hoevertsz, die Vorsitzende der IOC-Beobachtergruppe für Russland, hatte zuvor der Exekutive eine entsprechende Empfehlung gegeben. Das IOC-Mitglied aus Aruba lobte die "Olympischen Athleten aus Russland" und deren Delegation für beispielhaftes und vorbildliches Verhalten in Pyeongchang. Die beiden Dopingverstöße bezeichnete sie als "isolierte Einzelfälle", die auf "keine organisierte Aktivität" hindeuten.
Dennoch seien die Fälle entscheidend gewesen für die Empfehlung, die Suspendierung aufrechtzuerhalten. "Wir wollten russische Athleten mit einer eigenen Flagge bei der Schlussfeier sehen. Leider war dies nicht möglich", sagte Hoevertsz.
Das IOC hatte das NOK Russlands wegen des Staatsdopingskandals rund um die Spiele vor vier Jahren in Sotschi suspendiert.
(W. Winogradow--BTZ)