Nach Bayern-Patzer: Leipzig stolpert erneut in Frankfurt
RB Leipzig ist bei der Jagd auf Spitzenreiter Bayern München gestolpert. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann ließ die Steilvorlage der Münchner ungenutzt und setzte ihre Negativserie bei Angstgegner Eintracht Frankfurt durch das 1:1 (0:1) im Topspiel der Fußball-Bundesliga fort. Der Rekordmeister, der am Samstagnachmittag ebenfalls nicht über ein 1:1 gegen Werder Bremen hinausgekommen war, bleibt zwei Zähler vor Leipzig.
Drei Tage vor dem Champions-League-Kracher bei Paris St. Germain vermieste der Frankfurter Aymen Barkok (43.) die Stimmung bei den Sachsen. Mehr als der Ausgleich durch Yussuf Poulsen (57.) gelang den Gästen nicht - auch nach dem sechsten Anlauf wartet Leipzig damit auf einen Sieg bei der Eintracht. Im Duell mit Neymar und Co. am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) im Prinzenpark braucht es eine Steigerung.
Nagelsmann hatte vor der Partie endlich den Premierensieg bei den Hessen gefordert. Generell habe RB Leipzig dort noch nie gute Auftritte hingelegt, sagte der RB-Coach: "Es wird Zeit, das nun zu ändern." Dafür schickte Nagelsmann überraschend Alexander Sörloth von Beginn an ins Rennen - trotz des Corona-Wirbels bei der norwegischen Nationalelf.
Der Angreifer (4.) tauchte auch gleich bei der ersten Möglichkeit der Leipziger vor dem Tor auf. Die Gäste steigerten anschließend langsam den Druck, legten sich die Frankfurter zurecht und kontrollierten das Geschehen. Bei den Abschlüssen fehlte aber die Entschlossenheit. Amadou Haidaras (6.) Schuss wurde geblockt, Dani Olmo (15.), der die DFB-Elf mit Spanien unter der Wochen gedemütigt hatte, lupfte drüber.
Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter, die erneut auf Mittelfeldmotor Sebastian Rode verzichten musste, verrichtete zunächst vor allem Defensivarbeit. Erst nach einem Kopfball von Martin Hinteregger (22.) wurde die Eintracht unbequemer - auf Kosten des Spielniveaus. Die Begegnung wurde zäher, beide Mannschaften verstrickten sich in Zweikämpfen im Mittelfeld.
Vor der Pause meldeten sich Angelino (35.) und Dayot Upamecano (36.) doch noch einmal im Frankfurter Strafraum. Die Führung erzielte aber die Heimelf durch Barkok, der bei seiner Startelf-Premiere in dieser Saison die erste Leipziger Nachlässigkeit nutzte.
Nagelsmann reagierte, brachte Emil Forsberg und Poulsen zur zweiten Halbzeit für mehr Offensivpower - mit Erfolg. Der Däne brachte Leipzig mit seiner ersten gefährlichen Aktion zurück. Frankfurt geriet nach dem Gegentreffer zunehmend unter Druck. Auch Filip Kostic, der zuletzt schmerzlich vermisst worden war, sorgte über die linke Seite nur für wenig Entlastung.
Leipzig schlug jedoch kein Kapital daraus, dass bei der Eintracht die Kräfte nachließen. Der Schwung des Ausgleichs ging mit zunehmender Spieldauer verloren. In der Schlussphase forderte Nagelsmann mehr Entschlossenheit auf dem Weg nach vorne und wechselte Youngster Justin Kluivert ein.
(L. Solowjow--BTZ)