Reus trifft, Gladbach wieder nicht: BVB verschärft Fohlen-Krise
Marco Reus hat die Krise seiner alten Liebe Borussia Mönchengladbach weiter verschärft und Borussia Dortmund zurück auf den zweiten Tabellenplatz geschossen. Der lange verletzte Nationalspieler (32.) erzielte beim 1:0 (1:0) des BVB in Mönchengladbach auf schwer bespielbarem Rasen sein erstes Saisontor - und das ausgerechnet gegen sein Ex-Team, das zwar leidenschaftlich kämpfte und die zweite Halbzeit dominierte, aber immer wieder am herausragenden BVB-Keeper Roman Bürki scheiterte und am Ende wieder mit leeren Händen dastand.
Für Gladbach war es die vierte Niederlage in Serie ohne eigenes Tor, der Druck auf Trainer Dieter Hecking wächst damit weiter. Gladbach, das den verletzten Brasilianer Raffael schmerzlich vermisste, ist mit 31 Punkten nur Zehnter und hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher.
Daran änderte auch ein couragierter Auftritt gegen den BVB nichts, weil das Team beste Chancen nicht nutzte und Bürki mehrfach stark parierte. Jannik Vestergaard (42.) traf zwar ins Tor, er stand aber im Abseits, und Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) entschied mit Hilfe des Video-Assistenten richtig.
Besser machte es Dortmund. Dem 1:0 ging eine schöne Kombination von Mario Götze, Andre Schürrle und Reus voraus, die erstmals überhaupt gemeinsam in einer Startelf des BVB standen. Reus schloss diesen Angriff sehenswert über den verdutzten Gladbacher Torhüter Yann Sommer hinweg zur Führung ab - es war Reus erster Treffer seit dem 20. Mai 2017 gegen Bremen.
Das Tor war aber auch das einzige spielerische Highlight der ersten Halbzeit. Auf dem ramponierten Rasen waren Kombinationen kaum möglich, die Spieler rutschten immer wieder weg und hatten große Probleme, den Ball zu kontrollieren. Zwei der spielstärksten Mannschaften der Liga beschränkten sich so auf Kampf und viele hohe Bälle.
Dabei kam Gladbach zu den besseren Chancen. Lars Stindl nach einem Konter (13.) sowie Raul Bobadilla (28.) und Thorgan Hazard (45.+1) nach schönen Einzelaktionen hätten ausgleichen können.
In der Pause eilten 15 Helfer auf den Rasen, um die Löcher notdürftig zu stopfen - mit mäßigem Erfolg.
Gladbach erhöhte nun den Druck und drängte den BVB energisch zurück. Stindl und Bobadilla scheiterten innerhalb weniger Sekunden an Bürki (55.), BVB-Abwehrchef Sokratis kratzte den Ball anschließend von der Linie. Hazard (59.) schloss nach doppeltem Doppelpass zu hektisch ab.
Dortmund gingen nach der Europa-League-Partie am Donnerstag gegen Atalanta Bergamo (3:2) zunehmend die Kräfte aus und kam in dieser Phase kaum nach vorne, auch Shootingstar Michy Batshuayi war kaum zu sehen. Erst der von den Fans ausgepfiffene Reus zwang Sommer zu einer Glanzparade (61.).
Ansonsten drängte und drückte Gladbach. Bürki, Sokratis und Co. rückten immer mehr in den Mittelpunkt.
(L. Brown--BTZ)