Langläufer verpassen Medaille klar - Kläbo führt Norwegen zu Gold
Die deutsche Männer-Staffel hat bei den olympischen Skilanglauf-Wettbewerben die Medaillenränge klar verpasst. Wie schon das Frauen-Team am Samstag kamen Andreas Katz (Baiersbronn), Thomas Bing (Dermbach), Lucas Bögl (Gaißach) und Jonas Dobler (Traunstein) in Pyeongchang nach schwachem Beginn nicht über Platz sechs hinaus.
"Die Platzierung geht in Ordnung. Am Ende war es ein gutes Ergebnis" sagte der deutsche Langlauf-Chef Andreas Schlütter im ZDF: "Es gibt vier Leute in der Staffel, die Jungs gewinnen und verlieren zusammen." Gold ging wie bei den Frauen an Norwegen um Jungstar Johannes Hösflot Kläbo. Der seit seinem Sieg im Sprint jüngste Langlauf-Olympiasieger der Geschichte sicherte sich seinen zweiten Triumph in Südkorea. Norwegen triumphierte erstmals seit 2002 wieder in der Königs-Disziplin und revanchierte sich für das Debakel von Sotschi 2014 (Platz vier).
Mit 9,4 Sekunden Rückstand holten die Athleten aus Russland Silber, Bronze ging an Frankreich (+36,9). Schweden, Olympiasieger von 2010 und 2014, belegte nur Platz fünf. Die deutsche Mannschaft lag 2:08 Minuten zurück, war aber immerhin besser als beim Debakel von Sotschi - vor vier Jahren hatte es nur zu Platz neun gereicht. Bei der WM 2017 war Deutschland ebenfalls auf Rang sechs gelaufen, hatte damals aber lange um die Medaillen gekämpft.
Wie Stefanie Böhler am Vortag bei den Frauen verlor auch Männer-Startläufer Andreas Katz schnell den Anschluss. Der Schwarzwälder kam 1:14 Minuten hinter der Spitze zum ersten Wechsel, damit war das Rennen aus deutscher Sicht gelaufen. "Ich bin am Berg nicht hochgekommen. Das ist bescheiden, wenn man so eine Staffel ins Rennen schickt. Das habe ich versaut", sagte der am Boden zerstörte Katz.
Während die Russen trotz des Ausschlusses ihrer besten Athleten in Folge des Staatsdopingskandals weit vorneweg liefen und die überraschend weit zurückliegenden Norweger auf Verfolgungsjagd gingen, verlor Bing als zweiter deutscher Läufer weiter Zeit. "Ich habe versucht, mein eigenes Rennen zu laufen und den Kontakt zu halten", sagte Bing, der mit Platz elf im Skiathlon überzeugt hatte.
Nach dem Wechsel ins Skating stellten die Verfolger um Norwegens Skiathlon-Olympiasieger Simen Hegstad Krüger die Russen. Auf dem Schlussabschnitt machte Kläbo – teilweise aufreizend lässig und mit Stehversuchen - alles klar. Die couragiert laufenden Bögl und Dobler sorgten für deutsche Schadensbegrenzung.
(Y. Rousseau--BTZ)