Kluge bei der Tour auf Laternen-Kurs: "Mir eigentlich Wurst"
Roger Kluge ist auf dem besten Weg, eine lange deutsche Durststrecke bei der Tour de France zu beenden. So richtig freute dies den erfahrenen Radprofi aus Eisenhüttenstadt aber nicht: Am Dienstag fiel der 33-Jährige vom Team Lotto-Soudal auf den letzten Platz der Gesamtwertung zurück. Der letzte von nur zwei Deutschen, welche die Rote Laterne auch beim Tour-Ende hielten, war Willy Kutschbach - im Jahr 1935.
Die "Lanterne Rouge" zu holen, sei "nicht unbedingt das Ziel", sagte Kluge nach der Bergankunft in Villard-de-Lans: "Es ist kein sportlicher Ehrgeiz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da nochmal viel nach vorne fahre. Ich will in Paris ankommen, wir haben mit Caleb Ewan noch ein Ziel. Es ist mir eigentlich Wurst, ob ich Letzter bin."
Kluge erreichte am Dienstag das Ziel 30:52 Minuten nach Tagessieger Lennard Kämna. Weil der Franzose Jerome Cousin, zuvor Inhaber der "Lanterne Rouge", die Etappe als Tagesletzter außerhalb des Zeitlimits beendete, ist nun Kluge vorerst Tour-Schlusslicht.
4:55:05 Stunden Rückstand hat Kluge nach 16 Etappen auf den führenden Slowenen Primoz Roglic. Kutschbach, neben Rudolf Risch (1932) einer von bisher nur zwei deutschen "Rot-Laternisten", erreichte 85 Jahre zuvor Paris mit 7:40 Stunden Rückstand auf Sieger Romain Maes aus Belgien.
(D. Meier--BTZ)