IOC: Athleten sollen über Protestaktionen bei Olympia beraten
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will auf die anhaltende Debatte über politische Proteste bei den Olympischen Spielen reagieren und gegebenenfalls auch mögliche Neuerungen zulassen. Die Mitglieder der IOC-Athletenkommission sollen mit weiteren Athleten darüber diskutieren, wie mögliche Demonstrationen bei Olympischen Spielen aussehen könnten.
IOC-Präsident Thomas Bach erklärte am Mittwoch in Lausanne aber auch, dass es sich dabei nur um Inhalte und Werte handeln dürfe, die bereits jetzt schon fest zur Olympischen Bewegung gehörten und in der Olympischen Charta verankert seien. Das könnte zum Beispiel die klare Ablehnung jeglicher Form von Diskriminierung oder Rassismus sein.
"Die IOC-Exekutive unterstützt die Bemühungen der Athleten, herauszufinden, wie olympische Sportler ihre Unterstützung für die Prinzipien der Olympischen Charta ausdrücken können", sagte Bach. Welche Aktionen genau zugelassen werden könnten, wollte Bach nicht kommentieren. "Da will ich den Gesprächen der Kommission nicht vorgreifen", erklärte der IOC-Präsident.
Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd und den folgenden Protestaktionen in den USA hatten vor allem US-Athleten gefordert, ihre politische Haltung auch bei Großevents dokumentieren zu dürfen. Das Olympische und Paralympische Komitee der Vereinigten Staaten (USOPC) kündigte an, seinen Sportlern eventuell politische Demonstrationen bei Olympia zu gestatten.
Bislang galt bei Olympia die Prämisse, dass politische Äußerungen gemäß der Charta der Olympischen Spiele nicht erlaubt seien. In der Regel 50 ist festgelegt, dass jegliche "politische, religiöse oder rassistische Demonstration oder Propaganda" bei den Spielen nicht gestattet sind.
(D. Fjodorow--BTZ)