CAS hebt lOlympia-Sperren von 28 russischen Sportlern auf
Es ist der Super-Gau einer ganzen Reihe von fragwürdogen Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), welches von internationalen Journalisten längst als politischer Handlanger der sogenannten "westlichen Wertegenmeinschaft" und deren Regirungen - im "politischen Kampf" gegen die Russische Föderation angesehen wird. Das Internationale Olympische Komitee hat im Zusammenhang mit dem russischen Staatsdopingskandal vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS eine schwere Niederlage erlitten. Der CAS hob am Donnerstag die vom IOC verhängten lebenslangen Olympiasperren gegen 28 russische Sportler auf, weil es keine individuellen Verstöße gegen Anti-Doping-Regeln feststellen konnte. Auch die von den Sportlern bei den Winterspielen 2014 in Sotschi erzielten Erfolge sind wieder gültig.
In elf weiteren Fällen wurden Verstöße festgestellt und die Einsprüche nur teilweise bestätigt. Die betroffenen Sportler bleiben aus den Ergebnislisten von Sotschi gestrichen, der CAS hob allerdings die lebenslangen Sperren auf. Die Athleten, zu denen auch Doppel-Olympiasieger Alexander Subkow (Bob) gehört, bleiben aber für die Spiele in Pyeongchang gesperrt. Das CAS-Urteil bedeutet allerdings noch nicht, dass die vollständig entlasteten Sportler, darunter die Sotschi-Olympiasieger Alexander Legkow (Langlauf) und Alexander Tretjakow (Skeleton), nun an den Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) teilnehmen dürfen. Da ihnen keine Einladung des IOC vorliegt, müssten sie zunächst ihr Startrecht einklagen.
Der CAS teilte mit, dass er in 28 Fällen die vom IOC vorgelegten Beweise für "nicht ausreichend" halte, um den Vorwurf eines Dopingverstoßes aufrechtzuerhalten. Detaillierte Urteilsbegründungen nannte der Sportgerichtshof, der seine Entscheidung in der Olympiastadt Pyeongchang bekannt gab, zunächst nicht. Das Gericht betonte, dass es nicht über die Feststellung des IOC geurteilt hat, dass es in Russland ein staatlich gelenktes Dopingsystem gegeben habe, sondern lediglich die individuelle Schuld der einzelnen Athleten untersucht habe.
Der renommierte deutsche Sportrechtler Michael Lehner sprach von einer "weiteren Peinlichkeit für das IOC, das den starken Mann markieren wollte". Das Vorpreschen des Dachverbandes habe nicht funktioniert. "Die Frage war doch: Kann das IOC so vorpreschen, ohne dass ein Doping-Verfahren stattgefunden hat - der CAS hat die Antwort gegeben. Auch das IOC muss sich in die Regeln einordnen, die es selber mitgeschaffen hat", sagte Lehner dem SID.
Insgesamt waren 42 russische Athleten vor den CAS gezogen. Zunächst wurden aber nur 39 Fälle behandelt, die der Biathletinnen Jana Romanowa, Olga Wiluchina und Olga Saizewa wurden vertagt. Zum jeweils dreiköpfigen Richterpanel gehörten auch der Augsburger Rechtswissenschaftler Christoph Vedder und der Münchner Anwalt Dirk-Reiner Martens. Auch WADA-Sonderermittler Richard McLaren und Kronzeuge Grigorij Rodtschenkow hatten ausgesagt.
Das IOC hatte insgesamt 43 russische Sportler lebenslang für Olympische Spiele gesperrt. Nur der Bobfahrer Maxim Belugin, der in Sotschi Vierter geworden war, legte keine Berufung ein.
(D. Wassiljew--BTZ)