Fußball: Leverkusen rückt dank Bailey und Wendell wieder auf Platz zwei
Angetrieben vom einmal mehr überragenden Leon Bailey hat Bayer Leverkusen im spannenden Rennen um die Bundesliga-Vizemeisterschaft wieder die Führung übernommen. Die Werkself eroberte durch ein hochverdientes 2:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 den zweiten Tabellenplatz zurück und machte damit einen weiteren Schritt Richtung Champions League. Die Mainzer blieben hingegen auch in ihrem zehnten Auswärtsspiel der Saison sieglos und müssen den Blick weiter nach unten richten.
Mit seinem achten Saisontreffer brachte das jamaikanische Supertalent Bailey die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich in der 48. Minute auf die Siegerstraße. Wendell (68.) machte anschließend mit einem Foulelfmeter, den der frühere Leverkusener Giulio Donati an Lucas Alario verursacht hatte, den neunten Dreier für Bayer in dieser Spielzeit perfekt. Reggae-Boy Bailey hatte bereits zuvor für einen Vereinsrekord gesorgt. In 24 Bundesliga-Begegnungen in Folge hat Bayer immer mindestens einen Treffer erzielt und damit die alte Bestmarke aus der Saison 1999/2000 überboten.
Vor 25.471 Zuschauern hatten die Gastgeber die Partie von Beginn an im Griff und schnürten die Mainzer in deren Hälfte ein. Bayer inszenierte einen gefälligen Angriff nach dem anderen, lediglich im Strafraum des FSV fehlte zunächst die letzte Entschlossenheit und Präzision.
Die Gäste wirkten in der ersten Hälfte völlig überfordert und stürzten von einer Verlegenheit in die andere. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz hatte zudem Glück, dass Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) nach einem Handspiel von Nigel De Jong im Mainzer Strafraum nicht auf Elfmeter entschied. In der Folge verpassten Bailey per Freistoß, der frühzeitig für den verletzten Ex-Mainzer Julian Baumgartlinger eingewechselte Dominik Kohr und Alario die mögliche Leverkusener Führung.
Mainz kam vor der Pause nur sporadisch vor der Bayer-Tor, richtig gefährlich wurde es für Nationaltorwart Bernd Leno aber nicht. Lediglich der zuletzt starke Yoshinori Muto machte mit zwei guten Aktionen auf sich aufmerksam. 6:0 Ecken und 75:25 Prozent Ballbesitz für Bayer dokumentierten vor der Pause die Überlegenheit der Hausherren.
Bailey bescherte den Gastgebern dann einen optimalen Start in die zweite Hälfte, als er sich ein Herz fasste und aus 20 Metern FSV-Torwart Robin Zentner keine Chance ließ. Danach gab er weiter Einbahnstraßenfußball in Richtung Mainzer Tor. Bayer verpasste es aber zunächst, aus seiner Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen. So hätte Nationalspieler Julian Brandt ebenfalls mit einem starken Weitschuss in der 53. Minute frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können, was wenig später Wendell vom Punkt gelang.
(M. Taylor--BTZ)