Sieg auf Schalke: Müller "melancholisch", Kompany "rational"
Nach dem "Heimsieg" auf Schalke blickte der Ur-Bayer Thomas Müller etwas "melancholisch" durch die Arena. "Es ist schön, hier zu sein", gab er zu. Ausflüge nach Gelsenkirchen sind für den FC Bayern sehr selten geworden, auch die große Fußballkunst ist kaum noch zu Gast im königsblauen Ruhrgebiet. Müller schien es daher wichtig zu sein, dass sich seine Mannschaft an diesem Champions-League-Abend nicht mit einem schnöden Arbeitssieg zufriedengegeben hatte.
"Es ist nicht selbstverständlich, dass du trotz des 3:1 gallig bleibst", sagte der Routinier und Antreiber des Rekordmeisters nach dem 5:1 (2:1) "bei" Schachtar Donezk - für den ukrainischen Meister ist Schalke in dieser Saison das europäische Ausweichrevier. Es sei bemerkenswert, dass "die Zauberer weiter Tore machen wollen", ergänzte Müller bei Prime Video: "Deshalb haben wir uns auch über die Tore von Jamal und Michael gefreut."
Die beiden "Zauberer" Jamal Musiala (87.) und Michael Olise (70., Foulelfmeter/90.+3) hatten für die personell gebeutelte Mannschaft von Trainer Vincent Kompany den standesgemäßen Sieg herausgeschossen. Zuvor hatten Konrad Laimer (11.) und Müller (45.) das Spiel nach dem früheren Gegentor durch Kevin (5.) gedreht. "Wir sind ruhig geblieben. Und auch wenn es nicht unsere beste Halbzeit war, sind wir gewachsen und stärker geworden", fasste Kompany zusammen.
Der Belgier versprach allen Fans, nicht nur denen, die auf Schalke die seltene Gelegenheit bekamen, die Bayern live zu sehen: "Diese Mannschaft wird noch viel gewinnen." Vom "Titel dahoam" im kommenden Jahr im Finale der Königsklasse in der heimischen Allianz Arena dürften die Anhänger gerne "träumen", nur der Coach selbst wird da nicht mitmachen.
"Meine Idee ist sehr rational. Du fängst irgendwo an und musst Schritt für Schritt immer besser werden", sagte Kompany: "Selbst wenn wir alle Spiele gewinnen, können wir immer besser werden. Ich lebe nicht nur für einen Pokal, mir geht es um die Reise."
Und die geht in der Champions League im kommenden Jahr mit den Spielen bei Feyenoord Rotterdam (22. Januar) und gegen Slovan Bratislava (29. Januar) weiter. Dann sollte das Ticket für das Achtelfinale gebucht sein.
D. Fjodorow--BTZ