Neuer sieht erstmals Rot - für Nagelsmann "unstrittig"
Manuel Neuer hat in seinem 866. Spiel als Profifußballer erstmals eine Rote Karte gesehen. Der Torhüter von Bayern München musste im Pokalkracher gegen Bayer Leverkusen schon in der 18. Minute vom Platz, nach einer Notbremse zeigte Schiedsrichter Harm Osmers dem Bayern-Kapitän Rot.
Neuer hatte bislang in seiner Karriere weder eine Gelb-Rote noch eine Rote Karte gesehen, nur 23-mal gab es Gelb gegen ihn. In seinen 124 Länderspielen war er sogar ohne jede Verwarnung geblieben.
Neuer hatte den heranstürmenden Jeremie Frimpong nach einem langen Ball als letzter Mann kurz vor dem Strafraum umgerannt. Für den 38-Jährigen kam Ersatzkeeper Daniel Peretz. Bayern-Trainer Vincent Kompany nahm dafür Leroy Sane vom Feld.
"Es ist für einen Torwart immer schwer", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann in der ARD zu der Szene: "Er hat eine ein bisschen zu tiefe Ausgangsposition - wenn er tief bleibt, hat er vielleicht ein brutales Eins-gegen-eins, das ist auch nicht angenehm. Aber Konny Laimer ist noch relativ gut im Zweikampf."
Letztlich sei es "immer eine Millimeterentscheidung", meinte Nagelsmann noch und nannte den Platzverweis "unstrittig. Die Beherrschung des Raums ist Manus große Stärke, in dem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, zu warten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer."
Neuers früherer Teamkollege Bastian Schweinsteiger sah den Kardinalfehler wenige Sekunden früher: Der Leverkusener Abwehrchef Jonathan Tah habe seinen langen Pass auf Frimpong viel zu unbedrängt spielen können, meinte er.
P. O'Kelly--BTZ