Wieder fliegt Theate: Frankfurt dank Maskenmann Marmoush weiter
Mit leidenschaftlichem Kampf und dem eiskalten Joker Omar Marmoush hat Eintracht Frankfurt trotz langer Unterzahl das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Im Bundesliga-Duell mit Borussia Mönchengladbach musste die SGE früh den erneuten Platzverweis von Arthur Theate (15.) wegstecken, setzte sich aber dank seines Stürmerstars, der seinen Treffer mit einer Halloween-Maske bejubelte, mit 2:1 (1:0) durch.
"Ich schaue eigentlich keine Horrorfilme", sagte Marmoush bei Sky: "Aber die lag in der Kabine. Dann habe ich gesagt: Ich nehme das mit. Es hat Spaß gemacht, auch mit zehn Mann auf dem Platz haben wir sehr gut gearbeitet." Gladbachs Kapitän Julian Weigl hingegen haderte: "Wir müssen uns ankreiden, dass wir sehr konteranfällig waren. Das darf in Überzahl nicht passieren. Das ist zu wenig gewesen, unter dem Strich müssen wir das Spiel hier heute ziehen."
Gladbach-Trainer Gerardo Seoane erlebte an seinem 46. Geburtstag nach dem Platzverweis für Theate, nach Gelb-Rot gegen Union Berlin am Sonntag der zweite binnen drei Tagen, lange ein Spiel auf ein Tor. Doch Frankfurt unterstrich die eigene Konterstärke, der Treffer von Hugo Ekitike (45.+2) erwischte die Gladbacher eiskalt, nach dem Ausgleich durch Ko Itakura (47.) sorgte Marmoush (70.) für den Frankfurter Freudentaumel.
Die Favoritenrolle hatte Toppmöller trotz des besseren Saisonstarts in der Liga bewusst von seinem Team weggeschoben. "Es ist ein 50:50-Spiel", hatte er gesagt - trotz des 2:0-Heimsiegs der Eintracht gegen die Fohlen im September. In Marmoush rotierte der bisherige Star der Saison auf die Bank, Igor Matanovic stürmte an der Seite von Ekitike. Bei den Gästen durfte Mittelfeldkünstler Kevin Stöger wieder starten.
Die Hereinnahme des Österreichers machte sich von Beginn an bemerkbar: Stöger lief viel, forderte immer den Ball und wusste damit meist etwas anzufangen. Frankfurt hingegen agierte mit zwei geordneten Viererketten und versuchte, im eigenen Ballbesitz schnell nach vorne zu spielen.
Doch der erste Durchbruch der Gladbacher stellte das Spiel auf den Kopf. Lukas Ullrich wurde in der Tiefe bedient, mit einem Haken ließ er Theate aussteigen. Der Belgier hielt im Fallen den Ball mit der Hand auf, Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zog zurecht Rot.
Das Spiel war nun ein anderes, Gladbach baute Dauerdruck auf, durchbrochen nur von vereinzelten Gegenstößen der SGE. Nationalspieler Tim Kleindienst (31.) verpasste per Kopfball aus wenigen Metern die Führung. Doch Frankfurt glänzte in seiner Paradedisziplin Konterspiel. Sekunden vor der Pause schickte Ellyes Skhiri Ekitike, der am Ende seines Laufs die Nerven behielt und cool einschob.
Die Borussia aber kam glänzend aus der Kabine und setzte ihr druckvolles Spiel fort. Itakura belohnte die Bemühungen mit einem strammen Schuss nach abgefälschter Flanke. Gladbach hatte nun Chancen im Minutentakt, auf der Gegenseite vergab Ekitike die Chance zur Führung (54.).
Die Gastgeber bekamen die Gladbacher nun immer besser in den Griff und konnten von der Bank qualitativ hochwertig nachlegen. Marmoush kam, behielt im Gewühl die Übersicht und traf sieben Minuten nach seiner Hereinnahme.
A. Madsen--BTZ