U21 kann nach Kantersieg für EM planen
Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat nach einem Kantersieg in Estland das EM-Ticket fast in der Tasche. Angeführt vom dreifachen Torschützen Karim Adeyemi gewann das Team von DFB-Trainer Antonio Di Salvo in Tallinn locker mit 10:1 (5:0) und festigte seine Tabellenführung in Gruppe D. Der dreimalige Europameister benötigt somit im Oktober aus den Partien in Bulgarien und Polen noch einen Sieg, um die Teilnahme an der Endrunde 2025 in der Slowakei perfekt zu machen.
BVB-Profi Adeyemi (35./44./61.), der schon beim 5:1 gegen Israel sechs Tage zuvor zwei Tore erzielt hatte, war beim siebten Sieg im achten Qualifikationsspiel erneut der überragende Mann. Am Ende stand der zweithöchste Sieg der deutschen U21-Geschichte, deutlicher war nur das 11:0 gegen San Marino im November 2009 ausgefallen.
Für die weiteren Treffer sorgten der Neu-Stuttgarter Nick Woltemade (23., Foulelfmeter/47.), Nicolo Tresoldi von Hannover 96 (31.), Kapitän Eric Martel vom 1. FC Köln (39.), der Freiburger Max Rosenfelder (59.), der Kölner Tim Lemperle (87.) und der Frankfurter Ansgar Knauff (90.). "Nach dem 1:0 haben sie toll kombiniert, tolle Tore gemacht", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann schon zur Pause bei ProSieben MAXX. Aleksandr Sapovalov (69.) markierte den Ehrentreffer der Esten.
Di Salvo setzte vor nur 500 Zuschauern auf dieselbe Startelf wie zuletzt gegen Israel. "Wir wollen dieses Spiel ganz klar gewinnen, und so wollen wir das auch angehen", sagte der Coach kurz vor Anpfiff. Im ersten Gastspiel einer deutschen U21 in Estland brauchte sein Team aber 15 Minuten, um ins Rollen zu kommen. Erst ein schmeichelhafter Elfmeterpfiff eröffnete den Torreigen.
Überragender Mann in der einseitigen Partie war erneut Rückkehrer Adeyemi, dessen Kunstschuss zum 5:0 das schönste deutsche Tor war: Der 22-Jährige zog nach einem Solo aus fast 25 Metern ab und traf genau in den Winkel. Adeyemi hatte noch im Oktober 2023 auf die Reise zur U21 verzichtet und dafür viel Kritik erhalten, nun spielte er erneut groß auf.
S. Soerensen--BTZ