EM-Test bestanden: Deutsche Handballer besiegen Island
Die deutschen Handballer haben eine Woche vor dem Start der Europameisterschaft in Kroatien (12. bis 28. Januar) ihren Härtetest souverän bestanden. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop besiegte Island mit 36:29 (19:12) und holte sich Selbstvertrauen für ihre EM-Mission. Beste Torschützen vor 6211 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena in Stuttgart waren Kapitän Uwe Gensheimer (7 Treffer) und Julius Kühn (6).
Am Sonntag (14.00 Uhr/Handball-Deutschland.tv) spielt das deutsche Team im letzten Test vor der EM ein weiteres Mal gegen Island, bevor es am Donnerstag nach Zagreb geht. Das Unternehmen Titelverteidigung beginnt für die deutsche Mannschaft dann am 13. Januar gegen Montenegro. Weitere Vorrundengegner sind Slowenien (15. Januar) und Mazedonien (17. Januar). "Die ersten zwölf Minuten haben wir keinen Zugriff bekommen. Nach der Anfangs-Schläfrigkeit spielen wir aggressiver und können uns absetzen", sagte Prokop nach der Partie. Zur Situation im Kampf um die Kaderplätze meinte er: "Ich habe so einen gewissen Stamm im Kopf, habe aber noch zwei, drei Plätze, die offen sind."
Dabei ist der Bundestrainer nicht zu beneiden. Gegen Island zeigten sich acht Tage vor dem Auftaktspiel schon etliche Spieler in EM-Form. Vor allem in der Offensive klappte vieles, das deutsche Team entwickelte von sämtlichen Positionen Torgefahr. Und auch hinten steigerte sich die DHB-Auswahl nach anfänglicher Passivität in der 6:0-Deckung erheblich.
Dies lag auch an Länderspiel-Debütant Maximilian Janke, der nach seiner Einwechslung mit einer starken Leistung im Mittelblock viele Argumente für eine Berufung sammelte. Auch der mit zunehmender Spieldauer immer stärker werdende Andreas Wolff im Tor hatte großen Anteil daran, dass Deutschland nach einem 6:8-Rückstand (11.) schon bis zur Pause uneinholbar davonzog.
Im Angriff sammelten besonders die Rückraumspieler Philipp Weber und Kai Häfner Pluspunkte. Zudem zeigte sich Linksaußen Gensheimer gewohnt treffsicher und verwandelte im ersten Abschnitt fünf seiner sechs Torwürfe.
Im zweiten Durchgang, in dem mit Bastian Roschek ein zweiter Akteur sein erstes Länderspiel absolvierte, überzeugte im Angriff Rückraum-Kante Kühn mit seinen gewaltigen Würfen aus der zweiten Reihe. Zwischen den Pfosten stand der nun eingewechselte Silvio Heinevetter seinem Vorgänger Wolff in nichts nach. Zehn Minuten vor dem Ende trug sich der Berliner mit einem Treffer über das gesamte Feld sogar selbst in die Torschützenliste ein.
(N. Nilsson--BTZ)