Deutschland: Dahlmeier und Rydzek Sportler des Jahres
Die Biathletin Laura Dahlmeier und der Nordische Kombinierer Johannes Rydzek sind Deutschlands Sportler des Jahres 2017. Als beste Mannschaft wurden wie im vergangenen Jahr die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst geehrt.
Morgens im Schnee, abends beim Gala-Dinner: Biathlon-Königin Laura Dahlmeier und Rekord-Kombinierer Johannes Rydzek sind Deutschlands Sportler des Jahres 2017. Die Gold-Hoffnungen für die Olympischen Spiele 2018 wurden am Sonntag in Baden-Baden ausgezeichnet - nur ein paar Stunden, nachdem für sie in Frankreich und Österreich die letzten Weltcups ihres herausragenden Jahres zu Ende gegangen waren. Als beste Mannschaft wurden wie im vergangenen Jahr die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig (31) und Kira Walkenhorst (27) geehrt, die im Sommer WM-Gold und damit den letzten ihnen noch fehlenden großen Titel geholt hatten. Stimmberechtigt waren über 3000 Sportjournalisten - die vor allem bei Dahlmeier kaum eine andere Wahl hatten.
Die 24-Jährige hatte bei der WM in Hochfilzen Geschichte geschrieben. Dahlmeier gewann als erste Biathletin überhaupt fünfmal Gold und eine Silbermedaille. Zudem sicherte sie sich als erste Deutsche seit Magdalena Neuner wieder den Sieg im Gesamtweltcup. Über das Wochenende stand Dahlmeier in Annecy dreimal auf dem Podest, ehe sie Richtung Baden-Baden aufbrach.
"Danach kann ich hoffentlich die Beine ein bisschen hochlegen", sagte die Bayerin, die mit 3135 Stimmen klar vor Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer (1786) und Dressur-Queen Isabell Werth (911) gewann, im ZDF. Denn im Februar wartet die nächste große Herausforderung.
"Eine goldene Medaille", sagte Dahlmeier, soll es bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) auf jeden Fall werden, "am liebsten im Einzel." In Südkorea will auch Rydzek triumphieren - Olympiasieger war der Kombinierer schließlich noch nie.
Der 26 Jahre alte Rekordweltmeister hatte bei der Nordischen Ski-WM in Lahti bei vier Starts viermal Gold gewonnen. Er war der Anführer der "Dominierer" im Weltcup-Zirkus, auch wenn er in der Saisonwertung am Ende "nur" Zweiter hinter Eric Frenzel wurde.
Der Kombinierer, der am Wochenende in Ramsau am Dachstein nicht über den fünften und den 21. Rang hinausgekommen war, erhielt mit 1782 knapp 460 Stimmen mehr als Ironman-Weltmeister Patrick Lange (1323). Speerwurf-Champion Johannes Vetter (1093) wurde Dritter. Rydzek wurde als erster Winterathlet seit Biathlet Michael Greis 2006 und als vierter Kombinierer nach Georg Thoma (1960), Franz Keller (1968) und Ronny Ackermann (2005) zum Sportler des Jahres gewählt.
Vor Ludwig und Walkenhorst hatten es bislang nur die Ruderer aus dem Deutschland-Achter geschafft, ihren Titel bei der Wahl zu verteidigen, zuletzt 1988 und 1989. Die Beachvolleyballerinnen setzten sich mit 2140 Stimmen vor eben jenen (1668) und der Staffel der Nordischen Kombinierer (1472) durch. Die Fußball-Nationalmannschaft, die im Sommer den Confed Cup gewonnen hatte, landete auf Platz fünf (1040).
Der neugeschaffene Newcomer-Preis ging an die 22 Jahre alte Skeleton-Weltmeisterin Jacqueline Lölling (Winterberg). Der Preis wurde durch eine Jury aus ehemaligen Sportlern des Jahres vergeben.
(S.Sokolow--BTZ)