Bayern absolut überragend: Sieg im Topspiel beim BVB mit 3:1
Mit Traumtoren von Arjen Robben und Robert Lewandowski hat der gnadenlose FC Bayern dem Rivalen Borussia Dortmund im Bundesliga-Spitzenspiel den nächsten Tiefschlag versetzt. Der Tabellenführer gewann ein intensives Duell beim ersten Verfolger dank der individuellen Extraklasse seiner Superstars 3:1 (2:0). Die Münchner rissen dadurch ein Sechs-Punkte-Loch zum BVB, der vor nur vier Spielen seinerseits noch fünf Punkte Vorsprung gehabt hatte.
Robben, der personifizierte Dortmund-Schreck und Siegtorschütze im Champions-League-Finale 2013, traf am 11. Spieltag mit seinem Markenzeichen: einem unhaltbaren Schlenzer mit links ins lange Eck (17.). Lewandowski legte vor 81.360 Zuschauern zauberhaft mit der Hacke sein elftes Saisontor nach (37.), zudem traf David Alaba (67.) - die Bayern bleiben trotz des Gegentreffers durch Marc Bartra (88.) unter Jupp Heynckes auch nach sieben Spielen makellos. Der keineswegs chancenlose, aber inkonsequente BVB reiht sich in der Krise nach vier Liga-Spielen ohne Sieg hinter RB Leipzig auf dem dritten Platz ein. Der Erzrivale Schalke 04 hat nach Punkten aufgeschlossen.
Ob Bayern-Bluff oder wundersame Heilung: Joshua Kimmich stand überraschend in der Startelf des Spitzenreiters. Der Nationalspieler war wegen einer Magenverstimmung zunächst in München geblieben, reiste aber kurzfristig nach. BVB-Trainer Peter Bosz verzichtete zunächst auf Weltmeister Mario Götze und Europameister Raphael Guerreiro, Marc Bartra half hinten rechts aus, Ömer Toprak rückte in die Innenverteidigung.
Es entwickelte sich ein erbittert geführter Kampf um jeden Ballkontakt mit zahlreichen Tritten und Haklern. Beide Mannschaften hatten Probleme, wenn der Gegner Druck auf den Spielaufbau machte. Der schwächelnde BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang schien aus bester Position freie Schussbahn zu haben, doch im letzten Moment rauschte Niklas Süle heran und klärte (12.). Auf der anderen Seite rettete Sokratis ähnlich gegen Lewandowski (15.), bevor Robben sich den Ball in aller Ruhe auf den starken linken Fuß legen durfte - und traf.
Es begannen bärenstarke Minuten des FC Bayern. Die Münchner setzten sich in der Hälfte des nun verunsicherten BVB fest, den Abwehrspielern zischten im Strafraum die Flanken entgegen, bis die Dortmunder sich nach 25 Minuten halbwegs in den Griff bekamen.
Fortan ging es wild hin und her. Andrej Jarmolenko hätte nach einem Ballverlust von Javi Martinez ausgleichen können (30.), doch auch Lewandowski im Münchner Sturmzentrum und der herausragende Kingsley Coman auf links blieben ständige Gefahrenherde. Bei Lewandowskis Schuss riss Roman Bürki im Dortmunder Tor noch rechtzeitig die Fäuste hoch (31.), im Gegenzug traf Shinji Kagawa den Außenpfosten (32.). Dann zauberte Lewandowski.
Der BVB, allen voran Christian Pulisic, versuchte verzweifelt, das Unmögliche möglich zu machen. Doch bezeichnenderweise behinderten sich Aubameyang und Jarmolenko gegenseitig, statt den Ball ins leere Tor zu schieben (49.). Die Bayern wirkten weiter defensiv nicht souverän, der BVB war aber nicht in der Lage, dies entscheidend auszunutzen. Stattdessen verflachte das Spiel im Klammergriff der Bayern, die erneut kaltschnäuzig zuschlugen.
Nach Bartras spätem Treffer hätte es jedoch noch einmal spannend werden können, aber Gonzalo Castro verpasste eine Hereingabe um wenige Zentimeter.
(U. Schmidt--BTZ)