Olympia: IOC will eine Doppelvergabe - Chance oder Geldgier?
Die erste Doppelvergabe von Olympischen Sommerspielen seit rund 100 Jahren steht bevor. Angeführt von IOC-Präsident Thomas Bach hat die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees entschieden, ihrer Vollversammlung eine Doppelvergabe der Spiele 2024 und 2028 an die verbliebenen Kandidaten Paris und Los Angeles zu empfehlen.
"Das ist eine goldene Gelegenheit, wenn man zwei so großartige Bewerber hat. Man kann sich kaum bessere Kandidaten vorstellen", sagte Bach in Lausanne. Beide Städte hätten beste Beurteilungen von der Evaluierungskommission des IOC erhalten und hätten jeweils auf unterschiedliche Art die Olympische Agenda 2020 berücksichtigt.
Zudem sei eine Doppelvergabe auch ein Zeichen von Stabilität in politisch unruhigen Zeiten, betonte Bach. Immer häufiger käme es vor, dass wenn Bewerberstädte die Unterstützung der Politik, der Wirtschaft und der großen Sportverbände erhalten, die Bevölkerung skeptisch wird und gegen das Projekt stimmt. Ähnlich erging es Boston, Rom, Hamburg oder Budapest, die wegen fehlender Unterstützung der Bevölkerung oder finanzieller Probleme Abstand von ihrer Bewerbung für 2024 nahmen.
Die Vollversammlung wird am 11./12. Juli beim Candidate City Briefing in Lausanne über den Antrag befinden. Sollte der Vorschlag angenommen werden - wovon auszugehen ist - könnte die Doppelvergabe am 13. September auf der 130. Session des IOC in Lima/Peru erfolgen.
(A. Walsh--BTZ)