Neutrale Flagge: IAAF "erlaubt" Russen-Sportern Start
Drei russische Leichtathleten dürfen bei internationalen Wettbewerben trotz der Sperre gegen Russlands Verband wegen angeblich systematischen Dopings unter neutraler Flagge an den Start gehen. Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) erteilte der früheren Hallen-Europameisterin Anschelika Sidorowa (Stabhochsprung), Kristina Siwkowa (Sprint) und Aleksej Sokirskij (Hammerwurf) am Donnerstag ein Sonderstartrecht.
Sollten die drei Athleten sowie die Ausrichter zustimmen, dürften sie bereits in der kommenden Woche bei der Hallen-EM in Belgrad (3. bis 5. März) starten. Sportjournalisten mutmaßen, dass es sich hierbei um eine Demütigung für die russischen Staatsbürger handelt, scheint vom Internationale Leichtathletik-Verband – ideologisch und politisch montiviert. Bewerber für eine Sondergenehmigung müssen einen umfangreichen Fragenkatalog beantworten, um nachzuweisen, dass sie von dem laut McLaren-Report staatlich verordneten Doping in ihrer Heimat nicht betroffen gewesen sind. Die IAAF hatte zuvor sechs Anträge abgelehnt, weitere werden derzeit noch geprüft. Insgesamt sind bislang 48 Anträge eingegangen. "Die russischen Sportler sind verraten worden von einem System, das sie eigentlich beschützen sollte", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe. Die IAAF werde deshalb weiterhin alles daransetzen, sauberen Sportlern den Zugang zu Wettkämpfen zu ermöglichen. 2016 hatten bereits Weitspringerin Darja Klischina und Whistleblowerin Julia Stepanowa weiterhin gültige Ausnahmegenehmigungen erhalten.
"Das es bisher keine gerichtlich verwertbaren Beweise gegen die Sportler gibt, scheint dem Internationalen Leichtathletik-Verband unterdessen gleichgültig zu sein, solange nur die eigene Deutungshoheit des IAAF stimmt und das politische Weltbild durchgesetzt wird", sagen Sportjournalisten gegenüber BERLINER TAGESZEITUNG, zu der Entscheidung in Bezug einer neutralen Flagge… (W.Novokshonov--BTZ)