Europa League: Leverkusen muss um Einzug ins Achtelfinale zittern
Der Weg ins Achtelfinale der Europa League erweist sich für Bayer Leverkusen als äußerst steinig. Neun Tage nach dem K.o. im DFB-Pokal beim Zweitligisten FC Heidenheim musste sich die Werkself in ihrem ersten K.o.-Spiel im laufenden Wettbewerb beim russischen Spitzenklub FK Krasnodar mit einem 0:0 begnügen und hat im Rückspiel des Sechzehntelfinales am kommenden Donnerstag in der heimischen BayArena ein hartes Stück Arbeit vor sich.
Im ersten Einsatz auf internationalem Parkett unter seinem neuen Trainer Peter Bosz konnte Bayer im Gegensatz zu seinen jüngsten Bundesliga-Spielen kein Offensivfeuerwerk entfachen und muss sich vor eigenem Publikum nächste Woche gewaltig steigern, wenn der Traum von der Finalteilnahme in Baku (29. Mai) am Leben erhalten werden soll. Der niederländische Coach hatte in der Millionenstadt am Schwarzen Meer auf die selbe Startelf gesetzt wie beim 5:1 beim FSV Mainz am Freitag vergangener Woche.
Gegen die Krasnadarzi taten sich die Gäste aber weitaus schwerer als gegen die Rheinhessen. Trotz einer rund zweimonatigen Spielpause präsentierte sich der Gastgeber auf den Punkt topfit und setzte Bayer von Beginn an mächtig unter Druck.
Die beste Möglichkeit für die Russen hatte im ersten Durchgang der schwedische Neuzugang Kristoffer Olsson, der bei seinem Europacup-Debüt in der 39. Minute freistehend aus kurzer Distanz scheiterte. Der starke Brasilianer Wanderson, der zuvor selbst schon zwei gute Möglichkeit vergeben hatte, hatte den schwedischen Nationalspieler hervorragend in Szene gesetzt.
Bayer sorgte vor 34.827 Zuschauern im ausverkauften Krasnodar-Stadion lediglich nach einer halben Stunde durch Leon Bailey einmal für Gefahr vor dem Tor der Hausherren. Die Werkself hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz als Krasnodar und auch ein deutliches Plus an Eckbällen, aber die Russen, die unter anderem in der Saison 2015/16 Borussia Dortmund im kleinen Europacup 1:0 schlagen konnten, hatten die besseren Chancen.
Nach der Pause lief es ähnlich. Bayer, das auf seinen verletzten Kapitän Lars Bender verzichten musste, hatte zwei Minuten nach Wiederanpfiff Glück, dass Mauricio Pereyra mit einem guten Weitschuss haarscharf das Ziel verfehlte und auch Victor Claesson (69.) im starken Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky seinen Meister fand.
Bayer war weiter optisch überlegen, konnte aber spielerisch bei seinem sechsten Auftritt in Russland zu keinem Zeitpunkt an die starke Form der vergangenen drei Bundesliga-Auftritte anknüpfen. Daran änderte auch eine weitere Chance von Bailey (56.) nicht. Der vermeintliche Führungstreffer von Lucas Alario (88.) zählte wegen eines Handspiels nicht.
Der Bayer-Tross reiste noch in der Nacht wieder nach Hause, um sich auf den anstehenden Westschlager gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntagabend (18.00 Uhr/Sky) vorzubereiten.
(S. Sokolow--BTZ)