Fussball - Löw von Özil nach geplatztem Treffen "persönlich enttäuscht"
Bundestrainer Joachim Löw hat mit Enttäuschung auf das geplatzte Treffen mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Mesut Özil reagiert. "Wir müssen akzeptieren, dass er aktuell nicht mit uns sprechen will", sagte der 58-Jährige am Rande der EM-Vergabe im schweizerischen Nyon zwar.
Ein Gespräch hätte Löw aber von einem langjährigen Nationalspieler erwartet, dies sei so auch "üblich". Der Weltmeister-Trainer von 2014 sei daher "persönlich enttäuscht" vom Profi des FC Arsenal, der während der Stippvisite von Löw und Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Trainingsgelände der Londoner nicht anwesend war. Ein Gespräch mit Özil liege Löw jedoch "nach wie vor am Herzen".
Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel signalisierte seine Gesprächsbereitschaft. "Auch ich selber bin natürlich dazu bereit, um einmal zu schauen, inwiefern man über die Dinge, die da gewesen sind im Sommer sprechen kann und dann auch für die Zukunft die notwendigen Rückschlüsse zieht, damit Missverständnisse nicht wieder vorkommen", sagte der 57-Jährige in den ARD-Tagesthemen.
Zugleich räumte der frühere CDU-Politiker erneut Fehler im Umgang mit Özil ein. "Es ist ein Problem und es tut mir leid, dass Mesut Özil den Eindruck gewonnen hat, dass wir ihn nicht hinreichend gegen Angriffe verteidigt haben", sagte Grindel, der Özils Statement dennoch als "überzogen" bezeichnete.
Arsenals Teammanager Unai Emery hatte am Mittwochabend Medienberichte, wonach er eine Begegnung zwischen Özil und dem Bundestrainer persönlich verhindert haben soll, vehement zurückgewiesen. "Das entspricht nicht der Wahrheit", sagte der 46-Jährige.
(A. Madsen--BTZ)