Fussball - Polizei-Situation: Wendt schließt Spielausfälle nicht aus
Angesichts der angespannten Personalsituation bei der NRW-Polizei im Zuge der Räumung des Hambacher Forsts und des geplanten Besuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln könnten der Bundesliga und 2. Bundesliga in der kommenden Woche Spielausfälle drohen. "Als erstes fallen dann Fußballspiele aus, wenn die Sicherheitslage es nicht anders zulässt", sagte Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview: "Wir stoßen bei derartigen Belastungen an unsere Grenzen."
In der englischen Woche stehen am kommenden Dienstag und Mittwoch Spiele der beiden obersten deutschen Ligen an, fünf davon in Nordrhein-Westfalen. Unter anderem haben die Bundesligisten Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf Heimspiele. Erdogan soll am 29. September Köln besuchen, zudem laufen die Maßnahmen im Hambacher Forst bei Aachen.
Verstärkungskräfte aus anderen Bundesländern stünden nicht zur Verfügung. "Auch die Bundespolizei kann das dann nicht auffangen", sagte Wendt: "Wir stehen alle unter Druck, wir können schlichtweg nicht mehr."
Heiko Müller, stellvertretender Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in NRW, meinte: "Wir müssen trotz Hambacher Forst und Erdogan-Besuch noch Reservekräfte zur Verfügung haben, falls es zu einem unvorhersehbaren dramatischen Ereignis kommen sollte. Notfalls müssen auch Fußballspiele abgesagt werden."
(O. Joergensen--BTZ)