Trotz starkem Fährmann: Schalke verpasst Sieg bei Königsklassen-Rückkehr
Schalke 04 hat bei der Rückkehr in die Champions League vor allem dank eines glänzenden Ralf Fährmann die nächste schmerzhafte Pleite zwar vermieden, den erhofften Befreiungsschlag nach dem Fehlstart in die Bundesliga aber verpasst. Im Heimspiel gegen den FC Porto kamen die in der Meisterschaft noch punktlosen Königsblauen beim ersten Königsklassen-Auftritt nach 1288 Tagen trotz Führung nur zu einem 1:1 (0:0).
Torwart Fährmann wehrte in der 13. Minute einen Handelfmeter glänzend ab, war aber bei einem weiteren Strafstoß gegen Otavio (75.) machtlos. Breel Embolo (64.) hatte zuvor ein wenig glücklich für die Führung der Schalker gesorgt, die schon vor dem zweiten Gruppenspiel am 3. Oktober bei Lokomotive Moskau um den früheren S04-Kapitän Benedikt Höwedes unter Druck stehen. Und in der Bundesliga droht schon am Samstag neues Ungemach, wenn Spitzenreiter Bayern München nach Gelsenkirchen kommt.
S04-Trainer Domenico Tedesco hatte nach dem 1:2 in Mönchengladbach gleich vier neue Kräfte in die Startaufstellung beordert. Während unter anderem die bislang enttäuschende 16-Millionen-Verpflichtung Sebastian Rudy nur auf der Bank saß, begannen Alessandro Schöpf, Suat Serdar, Weston McKennie und Breel Embolo vor nur 45.775 Zuschauern in der Arena (Schalker Minusrekord in der Champions League).
"Wir haben uns letzte Saison zerrissen, um diese Spiele spielen zu dürfen. Daher müssen wir es mit Freude und Spaß angehen und versuchen, die Ergebnisse auszublenden", hatte Tedesco vor dem ersten CL-Spiel seit dem 4:3 im Achtelfinale 2015 bei Real Madrid gefordert.
Gegen den 26-maligen portugiesischen Meister mit der spanischen Torwartlegende Iker Casillas, die in ihre 20. Champions-League-Saison in Folge startete und zum 168. Königsklassen-Einsatz kam, wurden Tedescos Schalker kalt erwischt. In der 12. Minute prallte eine Hereingabe der Gäste an die Hand von Naldo, der spanische Schiedsrichter Jesus Gil Manzano entschied auf Strafstoß. Diesen schoss Telles flach und platziert, doch Fährmann lenkte den Ball um den Pfosten.
Bis zur 20. Minute hatte Schalke große Schwierigkeiten mit den Portugiesen, die 2004 in Gelsenkirchen unter Jose Mourinho die Champions League gewonnen hatten (3:0 gegen Monaco). Porto kombinierte schnell und sicher, S04 erhielt keinen Zugriff. Gegen Mitte der ersten Halbzeit waren die Knappen aber in der Königsklasse angekommen, hielten dagegen und kamen durch einen Kopfball von Naldo (21.) sowie einen Distanzschuss von Serdar (27.) zu ersten Chancen.
Spielerisch lieferten die Königsblauen, die 2008 gegen Porto dank der Paraden von Torhüter Manuel Neuer im Elfmeterschießen ins Viertelfinale eingezogen waren, wenig Erbauliches ab. Aus dem zentralen Mittelfeld kam wenig, die Schalker Vorwärtsbewegungen beschränkten sich zumeist auf lange Bälle mit Ziel Naldo.
Auch in der zweiten Halbzeit schwamm Schalke in der Anfangsphase, erneut rettete Fährmann gegen Felipe (47.) sowie Vincent Aboubakar (54.). Embolo, der bereits gegen Gladbach getroffen und dabei den ersten Schalker Saisontreffer aus dem Spiel heraus erzielt hatte, gelang schließlich nach einem Konter über Serdar und McKennie der befreiende Führungstreffer. Doch wenig später handelte sich Schalke den zweiten Strafstoß ein.
(A. Lefebvre--BTZ)