Rücktrittsforderung an Reinhard Grindel, Joachim Löw und Oliver Bierhoff
Seit Tagen lodert die Causa "Özil - Gündogan" vor sich hin und beschäftigt die bundesdeutschen Mainstream-Gazetten, ein trüber "Scoop" jagt den Nächsten. Dabei ist es geradezu lächerlich, sich ewig daran zu stoßen, dass ein - wohlgemerkt Fußballspieler - kein diplomatisches Geschick an den Tag legte. Immerhin kann sich jeder andere Bundesbürger - mit wem auch immer fotografieren lassen - warum nicht Özil? Weil die Nationalmannschaft Deutschland repräsentiert? Nur was heißt das? Darf er nicht? Was darf er denn genau, was darf ein Nationalspieler und was nicht?
Özil hat nicht die Verantwortung für das politische Handeln der Nationalmannschaft. Wenn andere da rummosern, so sticht ins Auge, dass es gerade diejenigen sind, welche die eigentliche Verantwortung tragen, allen voran DFB-Präsident Reinhard Grindel, welcher zudem das Millionen-Minus des vorzeitigen WM-Aus zu verantworten haben dürfte. Die Mannschaft schulen, Richtlinien festlegen – nicht rumpöbeln ist gefragt. Aber was genau schulen? An dieser Stelle fänd' die Sportreaktion von BERLINER TAGESZEITUNG eine "unpolitische" Haltung schön, so rund um die WM, welche eben gerade nicht politisch sein sollte... Daran aber hält sich allerdings gerade ein Herr Grindel schon lange nicht mehr, wo er doch so gern seinen sprichwörtlichen "Senf" zur Türkei abgibt.
Die Einstellung des Deutschen Fußball-Bund e. V. (DFB) als Dachverband von 26 Fußballverbänden in der Bundesrepublik Deutschland, zu eigener Leistung zeigt ein deutliches, ja fast schon erbärmliches Denkmuster. Ob es um die WM-Nationalmannschaft oder den eigenen WM-Schiedsrichter geht, es sind immer die Anderen schuld. In einem Fall ist Ösil am kläglichen Scheitern der gesamten Mannschaft (Spieler und Trainer) schuld, im anderen Fall werden Serben für die Folgen der miserablen Leistung des Felix Brych verantwortlich gemacht. Wie wäre es mit etwas mehr Objektivität?
Annette Widmann-Mauz als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Kanzleramt im Kabinett Merkel IV, sagte kürzlich zu Recht in einem Interview: „In dieser aufgeheizten Debatte rate ich allen Beteiligten, miteinander zu sprechen statt übereinander." Aus der berechtigten Kritik am Verhalten der Spieler dürfe keine pauschale Ausgrenzung von Spielern mit Migrationshintergrund werden.
Am Ende aller Dinge muss hierbei allerdings auch sachlich nachgefragt werden, ist eine Integrationsbeauftragte nicht für Integration zuständig? Die von Ergogan beförderte Selbstabschnürung einer türkisch-stämmigen Teilgesellschaft ist hingegen keine Integration.
Des Geschwrubel's langem Ende sei als Fazit hier festgehalten, vor dem Hintergrund der nicht nur sportlichen Negativleistung der DFB-Führung um Reinhard Grindel, der in diesem Thema katastrophalen Mannschaftsführung von Oliver Bierhoff und nicht zuletzt dem verantwortlich erbärmlichen Vorrunden-Aus in der WM2018 durch die Trainerarbei von Joachim Löw, sollten sowohl, Grindel, als auch Bierhoff und Löw ihren Hut nehmen und den Weg für einen ehrlichen Neuanfang frei machen!
(S.Sokolow--BTZ)