IOC: Sion 2026 vor dem Aus - Bürger stimmen gegen Millionenkredit
Die Bewerbung der Schweizer Stadt Sion um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 steht vor dem Aus. Bei einer Abstimmung im Kanton Wallis entschieden sich die Befragten gegen die Bewilligung eines Kredits in Höhe von umgerechnet 86 Millionen Euro. Laut des vorläufigen amtlichen Endergebnisses votierten 53,98 Prozent mit Nein, 46,02 mit Ja. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 Prozent. In Sion selbst lehnten 60,9 Prozent den Kredit ab.
Theoretisch könnte die Kampagne für Sion 2026 das Geld auch aus anderen Quellen akquirieren, dies ist jedoch unwahrscheinlich. Genauso wie die Weiterverfolgung der Bewerbung gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung.
In den vergangenen Jahren waren Abstimmungen über die Ausrichtung Olympischer Spiele immer wieder gescheitert. Im vergangenen Jahr stimmte unter anderem Innsbruck gegen eine Bewerbung für 2026. Für die Austragung der Spiele 2022 zogen unter anderem München, Stockholm, Oslo und Graubünden zurück.
Damit verbleiben sechs weitere Kandidaten für 2026: Graz (Österreich), Calgary (Kanada), Cortina dAmpezzo/Mailand/Turin (Italien), Sapporo (Japan), Stockholm (Schweden) und Erzurum (Türkei). Die Schweiz richtete zuletzt im Winter 1948 in St. Moritz Olympische Spiele aus.
Die Entscheidung über den Gastgeber der Winterspiele und der Paralympics 2026 fällt im September 2019 bei der Session des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Mailand. Das IOC hatte zuletzt bekräftigt, die Spiele 2026 wieder in einer klassischen Wintersportnation austragen zu wollen.
(K. Berger--BTZ)