FIFA-Chef Infantino zeigt Rassismus bei WM die Rote Karte
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat Ausschreitungen auch mit rassistischem Hintergrund während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland schon vorab die Rote Karte gezeigt. "Wir haben diesbezüglich besondere Vorkehrungen getroffen, wie zum Beispiel Beobachter, die eventuelle Ausrutscher melden werden. Auch die Schiedsrichter haben erstmals die Gelegenheit, ein Spiel im Falle von Krawallen zu stoppen", sagte der Chef des Weltverbandes in einem Interview in der Tageszeitung Die Welt.
Er hoffe sehr, dass dies nicht der Fall sein werde, so Infantino, der ankündigte: "Aber falls doch, dann wird die Antwort darauf sehr klar und deutlich ausfallen." Er wisse, dass sie alles menschenmögliche getan hätten. "Sicherlich gibt es Risiken, aber ich bin mir sicher, gleich mit dem Anpfiff wird sich alles auf Messi, Ronaldo, Neuer, Neymar konzentrieren", sagte Infantino.
Aus dem anfänglichen Skeptiker Infantino sei inzwischen ein Unterstützer des Videobeweises geworden. "Ich habe meine Meinung geändert, denn mittlerweile haben wir das in über 1000 offiziellen Spielen eingesetzt und dann ausgewertet. Ohne VAR (Videoassistent, d.Red.) gab es in jedem dritten Spiel einen Schiedsrichterfehler. Mit VAR nur noch einen Fehler alle 19 Spiele", sagte Infantino.
Auch in Sachen Spielfluss hat der 48 Jahre alte Schweizer seine Skepsis abgelegt. "Laut unseren Untersuchungen dauert es im Schnitt eine Minute, um den Irrtum zu korrigieren. Im Vergleich dazu dauern die Einwürfe insgesamt oft sieben Minuten, und Freistöße etwa sechs Minuten pro Match. Also ist das eine Minute, die wirklich gut investiert wird", sagte Infantino.
(A. Madsen--BTZ)