Nadal trotz erstem Satzverlust im Halbfinale gegen Del Potro
Titelverteidiger Rafael Nadal ist bei den French Open in Paris trotz seines ersten Satzverlustes seit zwei Jahren souverän ins Halbfinale eingezogen. Der spanische Rekordsieger gewann sein nach einer Regenpause am Donnerstag fortgesetztes Viertelfinal-Match gegen den Argentinier Diego Schwartzman 4:6, 6:3, 6:2, 6:2. Sein nächster Gegner ist Juan Martin Del Potro (Argentinien/Nr. 5), der Marin Cilic (Kroatien/Nr. 3) ausschaltete.
"Natürlich hat mir die Unterbrechung gestern geholfen. Ich war an einem schwierigen Punkt. Er war gut, ich zu defensiv", sagte Nadal nach dem Match: "Heute habe ich aggressiver gespielt, mit höherer Intensität."
Am Vortag war die Partie wegen Regens beim Stand von 4:6, 1:3 aus Sicht des Weltranglistenersten erstmals und wenig später beim Stand von 5:3 im zweiten Satz wegen einsetzender Dunkelheit endgültig unterbrochen worden. Nadal, der im Vorjahr mit weißer Weste zu seinem zehnten Titel marschiert war, hatte im ersten Durchgang den ersten Satzverlust in Roland Garros nach zuvor 37 Erfolgen in Serie hinnehmen müssen. Lediglich der Schwede Björn Borg legte zwischen 1979 und 1981 eine bessere Serie hin (41).
Nach dem Wiederbeginn am Donnerstag machte Nadal dann jedoch gegen den an Nummer elf gesetzten Schwartzman kurzen Prozess. Die reine Spielzeit betrug am Ende dennoch 3:42 Stunden. Bereits sein Erstrundenmatch gegen den Italiener Simone Bolelli hatte Nadal aufgrund einer Regenpause erst einen Tag später als vorgesehen zu Ende spielen können.
Im parallel ausgetragenen Viertelfinale zwischen Del Potro und Cilic hatte der Argentinier das bessere Ende für sich. Mit den beiden ersten Punkten des beim Stand von 5:5 im Tiebreak unterbrochenen Matches gewann der 29-Jährige den ersten Satz. Nach einem kurzen Durchhänger im zweiten Durchgang machte er dann nach 3:50 Stunden Spielzeit sein zweites French-Open-Halbfinale nach 2009 klar.
"Ich habe keine Worte, um diesen Moment zu beschreiben", sagte Del Potro unter Tränen: "Ich habe drei Operationen hinter mir, stand kurz davor, mit diesem Sport aufzuhören. Ich bin unheimlich stolz, hier zu sein. Ich fühle mich hier zu Hause."
(O. Joergensen--BTZ)