Kazmirek kritisiert Sportverbände: "Wo gehen die Gelder hin?"
Zehnkämpfer Kai Kazmirek (Neuwied) hat die deutschen Sportverbände wegen ihrer Finanzpolitik kritisiert. "Wir haben relativ viele Gelder zur Verfügung. Und diese Gelder fließen größtenteils in die Verbände. Und irgendwo gehen sie unter. Und keiner weiß so wirklich: Wo gehen diese Gelder hin? Gehen die in die Strukturen, gehen die an die Funktionäre? Oder gehen die an Athleten? Also wir sehen nicht sehr viel davon", sagte der WM-Dritte von London 2017 im Interview mit dem Deutschlandfunk.
Kazmirek, der nach dem freiwilligen Saison-Aus des WM-Zweiten Rico Freimuth die deutsche Zehnkampf-Hoffnung für die Leichtathletik-EM in Berlin (7. bis 12. August) ist, führte aus: "Wir sind wirklich angewiesen auf private Sponsoren, auf Ausrüster. Wir sind auf PR-Termine angewiesen, damit wir überhaupt Geld verdienen. Und natürlich auf öffentliche Gelder, wie zum Beispiel Polizei oder Bundeswehr. Aber vom Verband, wo ja teilweise wirklich Millionen hinfließen von der Bundesregierung, da sehen wir nichts von."
In den letzten Monaten haben die deutschen Athleten zunehmend mobil gemacht gegen die Verbände. Ihr Wunsch nach mehr Mitsprache mündete in der Gründung des Vereins Athleten Deutschland im Oktober 2017.
(P. Hansen--BTZ)