Özdemir: Özil und Gündogan leisten "geschmacklose Wahlkampfhilfe"
Der türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir hat die deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan hart für ihr Treffen mit dem umstrittenen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert. "Der Bundespräsident eines deutschen Nationalspielers heißt Frank-Walter Steinmeier, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Parlament heißt Deutscher Bundestag", sagte der langjährige Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen dem SID am Montag: "Es sitzt in Berlin, nicht in Ankara."
Özil und Gündogan hatten Erdogan am Sonntag in London getroffen und bei einem Fototermin signierte Trikots ihrer Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City überreicht. "Anstatt Erdogan diese geschmacklose Wahlkampfhilfe zu leisten, wünsche ich mir von den Spielern, dass sie sich aufs Fußballspielen konzentrieren", sagte Özdemir. Er riet Özil und Gündogan, "noch einmal die Begriffe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nachzuschlagen".
Erdogan hat die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf den 24. Juni vorgezogen. Sein Wunsch ist der Umbau der Türkei zu einem Präsidialsystem.
(I. Johansson--BTZ)