Neue Spannung beim Handball: Löwen verlieren in Füchsen Berlin
Neue Spannung in der Handball-Bundesliga: Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen hat auf dem Weg zum erhofften Double einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Der Pokalsieger und Meister der letzten beiden Jahre unterlag bei den Füchsen Berlin mit 23:29 (11:12) und spürt angesichts von nur noch zwei Zählern Vorsprung plötzlich wieder den Atem der Konkurrenz im Nacken.
"Berlin war eine Klasse besser als wir", sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid bei Sky und sprach von einem "gebrauchten Tag" für seine Mannschaft: "Wir waren nicht gut und bissig genug, um die zwei Punkte zu holen." Neben Vizemeister SG Flensburg-Handewitt (50:12 Punkte), der am Wochenende spielfrei war, sind auch die Füchse (47:13) wieder auf Tuchfühlung zu den Löwen (50:10). Der Spitzenreiter darf sich in den verbleibenden vier Spielen, drei davon zu Hause, maximal noch einen Ausrutscher erlauben.
Garant für den überraschend deutlichen Berliner Sieg war der überragende Torhüter Silvio Heinevetter. Zum besten Torschützen avancierte Rechtsaußen Hans Lindberg mit acht Treffern. Bei den Löwen traf Mads Mensah Larsen sechs Mal.
"Ich liebe meine Füchse immer. Aber heute besonders. Wir haben das phänomenal gemacht", sagte Füchse-Trainer Velimir Petkovic und lobte vor allem Heinevetter. Berlin hat nun mindestens Platz zwei und die direkte Champions-League-Qualifikation im Visier. "Mal schauen, wo unsere Reise endet", sagte Petkovic.
Der Gastgeber hatte das Geschehen in der Schmeling-Halle von Beginn an unter Kontrolle und führte im ersten Abschnitt bereits mit 11:7, ehe sich die Gäste bis zur Pause noch einmal herankämpften. Doch in der zweiten Hälfte zogen die Füchse schnell wieder davon und hatten die Partie beim 22:16 nach 44 Minuten praktisch entschieden. "Oh wie ist das schön", hallte es durch die Arena.
Die TSV Hannover-Burgdorf feierte eine Woche nach dem verlorenen Endspiel im DHB-Pokal gegen die Löwen unterdessen wieder ein Erfolgserlebnis. Das Team von Trainer Antonio Carlos Ortega fuhr beim 33:23 (11:9) gegen die abstiegsgefährdeten Eulen Ludwigshafen einen wichtigen Sieg im Kampf um die internationalen Plätze ein. Zuvor hatten die Niedersachsen (43:19 Punkte) drei Ligaspiele nacheinander verloren.
Der TVB Stuttgart landete beim 29:26 (13:13) bei GWD Minden einen vorentscheidenden Sieg zum Klassenerhalt. Mit 20:42 Zählern sind die Schwaben so gut wie gesichert. Der TV Hüttenberg erkämpfte sich beim 24:24 (10:13) gegen den TBV Lemgo einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf und gab den letzten Platz an die TuS N-Lübbecke weiter. Die MT Melsungen besiegte im Mittelfeldduell den HC Erlangen deutlich mit 32:21 (19:12).
(L. Solowjow--BTZ)