Handball - Rhein-Neckar Löwen stürmen ins Endspiel von Hamburg
Die Rhein-Neckar Löwen sind ins Endspiel des DHB-Pokals gestürmt. Der deutsche Meister besiegte den SC Magdeburg nach einer ganz starken Vorstellung im Halbfinale mit 31:24 (16:10) und greift beim Final Four am Sonntag nach dem ersehnten ersten Titel. Die Löwen sind zum elften Mal bei der prestigeträchtigen Endrunde in Hamburg dabei.
Die Basis für seine dritte Final-Teilnahme legte der Bundesliga-Tabellenführer mit einer bärenstarken Defensive. Zum besten Spieler avancierte dabei Torhüter Mikael Appelgren mit zahlreichen Paraden. "Wir haben erst die Hälfte des Weges geschafft. Aber mit solch einer Leistung wird es schwer, uns zu schlagen", sagte Appelgren. Und Trainer Nikolaj Jacobsen meinte in Anspielung an die vier Halbfinal-Pleiten in den vergangenen vier Jahren: "Ich bin einfach nur glücklich, dass wir hier am Samstagabend nicht als Verlierer dastehen. Wir hatten eine überragende Abwehr und einen überragenden Torhüter."
Erfolgreichste Löwen-Torschützen waren vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Barclaycard-Arena Nationalspieler Hendrik Pekeler, Mads Mensah Larsen (beide 6 Treffer) und Alexander Petersson (5). Aufseiten der Magdeburger traf Robert Weber (12) am häufigsten. Der zweite Final-Teilnehmer wird am Abend (18.00 Uhr/Sky) im Duell zwischen der HSG Wetzlar und TSV Hannover-Burgdorf ermittelt.
Für den SCM, Pokalsieger von 1996 und 2016, endete am Samstag eine stolze Serie: Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert verlor erstmals wieder auf nationaler Ebene nach zuvor 16 Spielen und 163 Tagen ohne Niederlage. "Wir sind sehr enttäuscht über unsere Leistung. Wir haben nicht unser wahres Gesicht der letzten Wochen gezeigt", sagte Wiegert.
"Wir wollen den Bock endlich umschmeißen", hatte Löwen-Sportchef Oliver Roggisch vor dem Finalturnier angekündigt - und genauso trat die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen von Beginn an auf. Magdeburg, immerhin Bundesliga-Dritter, führte lediglich beim 1:0 und fand über die gesamte Spielzeit kein Mittel gegen das 6:0-Abwehrbollwerk der Mannheimer. Und wenn doch mal ein Ball Richtung Tor kam, fischte Appelgren die Bälle mit starken Paraden aus den Ecken.
Schon nach fünf Minuten führten die Löwen mit 5:1 und enteilten durch ihr konsequentes Tempospiel bis zur Pause auf 16:10. Spätestens beim 21:13 (41.) durch Kreisläufer Pekeler war die Partie entschieden.
(B. Semjonow--BTZ)