Beucher und Co. zweifeln an Klassifizierung vieler Chinesen
Die Verantwortlichen des deutschen Teams haben große Zweifel an der Richtigkeit der Klassifizierung vieler chinesischer Sportler bei den Paralympics in Peking. "Sie haben Topleistungen gebracht. Ob das in der richtigen Klasse war, das wage ich zu bezweifeln", sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher: "Das ist kein Nachkarten sondern eine Sache, die das IPC regeln muss. Die Klassifizierung ist die Achillesferse des internationalen Para-Sports."
Die bei Winterspielen vorher quasi nicht in Erscheinung getretenen Chinesinnen und Chinesen landeten bei den Paralympics im eigenen Land plötzlich mit riesigem Vorsprung auf Rang eins im Medaillenspiegel. "Wir sind der Meinung, dass einige Chinesen bezüglich der Klassifizierung überprüfbar sind", ergänzte Chef de Mission Karl Quade: "Ich prognostiziere, dass wir einige chinesische Athleten nicht mehr sehen werden. Weil die umgestuft werden und dann nicht mehr antreten."
Alpin-Bundestrainer Justus Wolf wurde ähnlich deutlich. "Im Bereich der Stehenden muss man sich als Trainer die Grundsatzfrage stellen, ob das alles Sinn ergibt", sagte er der ARD: "Wenn man merkt, dass etwas offensichtlich nicht stimmt, dass sich die klassifizierte Behinderung gar nicht im Skifahren niederschlägt, dann muss man schon auch mal von Seiten des IPC überlegen, ob man einen Fehler gemacht hat."
Beucher forderte, dass neben Ärzten künftig auch Experten aus dem Para-Sport beim komplizierten Klassifizierungsverfahren helfen. Wolf geht so oder so schonmal davon aus, dass neue Klassifizierungen die Medaillenausbeute der Chinesen künftig "etwas schmälern" werde.
O. Karlsson--BTZ