BMI erfüllt DOSB-Wünsche nicht: Nur 30 Millionen Euro mehr pro Jahr
Die finanzielle Förderung des Spitzensports durch den Bund fällt in den nächsten Jahren deutlich geringer aus als vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erhofft. Der DOSB soll ab 2019 jährlich 30 Millionen Euro mehr erhalten, für 2018 wurden keine zusätzlichen Mittel in den Haushalt eingestellt. Das bestätigte das Bundesinnenministerium dem SID.
Der DOSB hatte nach SID-Informationen auf andere Summen gehofft, um die eingeleitete Reform der Spitzensportförderung umzusetzen. Für 2018 hatte der Dachverband nach SID-Informationen etwa 60 Millionen Euro mehr beantragt, 2019 ca. 90 Millionen Euro zusätzlich. 2020, im Olympiajahr, sollten sogar 120 Millionen Euro mehr fließen. Der derzeitige Etat liegt bei knapp 170 Millionen Euro und würde im Olympiajahr 2020 mit dann knapp 200 Millionen um gut 90 Millionen Euro kleiner ausfallen als vom DOSB erhofft.
Der Dachverband reagierte am Donnerstag verhalten und hofft auf Nachbesserungen in den nun folgenden Genehmigungsverfahren bis hin zur Entscheidung des Parlaments. "Jetzt beginnt das parlamentarische Verfahren, und wir werden deshalb in den nächsten Wochen die notwendigen Gespräche mit allen Verantwortlichen führen", sagte die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker dem SID. DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte zuletzt mehrfach eine Umsetzung der Reform an eine signifikante Etataufstockung geknüpft.
Im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens kommt es in der kommenden Woche im Innenministerium zu einem Treffen mit den Haushältern aller Parteien, an dem auch der für den Sport verantwortliche Bundesinnenminister Horst Seehofer teilnehmen soll. Für den 27. Juni ist die letzte Bereinigungssitzung vorgesehen, spätestens danach muss der Etat stehen.
(W. Winogradow--BTZ)