Vor Segel-Unglück: John Fisher löste offenbar selbst die Sicherheitsleine
Der vermisste britische Segler John Fisher hat kurz vor dem Unglück beim Volvo Ocean Race offenbar seine Sicherheitsleine gelöst. Das geht aus dem Bericht der Crew hervor, die mit Fisher auf der Jacht Sun Hung Kai/Scallywag segelte.
Demnach war der 47-Jährige, dessen Tod mittlerweile als sicher gilt, auf dem Weg zur Vorderseite des Schiffs, um ein Segel zu entwirren. Zu diesem Zweck habe er die Leine gelöst, dann wurde er über Bord gespült. Da Fischer dabei vom Hauptsegelsystem getroffen wurde, gehen seine Kollegen davon aus, dass er bewusstlos über Bord ging.
Das Unglück hatte sich am Montag auf der siebten Etappe von Auckland (Neuseeland) nach Itajai (Brasilien) ereignet - der Königsetappe des Volvo Ocean Race, das als gefährlichste Hochseeregatta der Welt gilt. Am 18. März war die Flotte in die schwierigen Gewässer des südlichen Ozeans aufgebrochen. Am Dienstag erklärte die Rennleitung, dass keine Hoffnung mehr auf eine lebende Bergung Fishers besteht. Die verzweifelte Suche seines Teams hatte ihn nicht mehr retten können.
Die 13. Ausgabe des prestigeträchtigen Volvo Ocean Race war am 22. Oktober im spanischen Alicante gestartet. Nach insgesamt 45.000 Seemeilen um den Globus und rund acht Monaten ist der Zielhafen im Juni Den Haag.
(L. Brown--BTZ)