Bundesregierung bietet UEFA Steuerfreiheit bei Zuschlag für EM 2024
Die große Koalition bietet der Europäischen Fußball-Union (UEFA) im Falle des Zuschlags für die EM 2024 offenbar Steuerentlastungen an. Demnach soll die UEFA keine Einkommen- und Körperschaftssteuer zahlen müssen, wenn Deutschland das Turnier austragen darf. Im September wird über den EM-Gastgeber entschieden, einziger Konkurrent des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist die Türkei.
Stephan Mayer (CSU), neuer Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, bestätigte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG die Pläne zur Steuerentlastung. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte zudem, das Einkommensteuergesetz sehe eine Steuerbefreiung in Ausnahmefällen vor, "wenn dies im besonderen öffentlichen Interesse liegt". Ein solches bestehe im Zusammenhang mit international bedeutsamen Ereignissen, "um deren Ausrichtung ein internationaler Wettbewerb stattfindet".
Wie Medienkreise berichteten, soll die Entlastung in der Bewerbung garantiert werden. Der DFB muss die Unterlagen bis zum 27. April einreichen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte Fritz Güntzler begrüßte die geplante Steuerbefreiung, weil die Europameisterschaft ohnehin "ein zweites Konjunkturprogramm" sei.
Kritik gab es dagegen von der FDP. Frank Schäffler, Bundestagsabgeordneter und Finanzexperte, sagte in einem Interview: "Was soll der normale Steuerzahler denken, wenn die reiche UEFA keine Steuern bezahlen muss?" Die Bundesregierung kritisiere Steueroasen auf der Welt und wolle nun selbst für eine sorgen. Das sei "peinlich", sagte Schäffler.
(C. Fournier--BTZ)