Prozess gegen Ex-UCK-Kommandeuer Mustafa im Kosovo-Krieg beginnt am 15. September
Der Ex-Kommandeur der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK), Salih Mustafa, muss sich ab September vor dem Sondertribunal zur Ahndung von Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges verantworten. Der Prozess beginne am 15. September, die ersten Zeugen würden am 20. September gehört, teilte das in Den Haag ansässige Gericht am Samstag mit. Damit ist Mustafa der erste Beschuldigte, dem vor dem Haager Tribunal der Prozess gemacht wird.
Mustafa wird die Ermordung eines Gefangenen sowie Folter und Misshandlung von mindestens sechs Zivilisten zur Last gelegt, die im Kosovo-Krieg 1998/99 gefangen genommen worden waren. Außerdem soll er sich wegen willkürlicher Gefangennahmen verantworten.
In dem Konflikt, der zur Loslösung des Kosovo von Serbien führte, starben 13.000 Menschen. Das Haager Sondertribunal zur Ahndung von Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges wurde 2015 eingerichtet, um Kriegsverbrechen zu verhandeln, die vornehmlich gegen Serben, Roma und Gegner der UCK verübt wurden.
Das Tribunal entscheidet nach kosovarischem Recht, ist aber aus internationalen Richtern zusammengesetzt. Auch gegen den früheren kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci, früher ebenfalls UCK-Kommandeur, soll hier ein Prozess wegen Morden, Verschleppung, Verfolgung und Folter stattfinden.
(D. Wassiljew--BTZ)