Deutscher Ärztetag fordert bessere Vorbereitung auf Pandemien
Der Deutsche Ärztetag hat eine bessere Vorbereitung auf Pandemien gefordert. Die Krisenreaktionsfähigkeit des Landes müsse "dringend optimiert werden", hieß es nach Angaben der Bundesärztekammer vom Mittwoch in einem auf dem digital tagenden Ärztetag gefassten Beschluss. Aufgrund der jüngsten Erfahrungen mit der Corona-Pandemie sprachen sich die Mediziner unter anderem für die Schaffung "fester Krisenstäbe" der Bundesländer auch unter Einbeziehung der Ärztekammern aus.
Außerdem forderten sie ständig aktualisierte Pandemiepläne auf allen Ebenen des Staats und des Gesundheitswesens sowie Reserven mit wichtigen Medikamenten und Medizinprodukten. Auch ein Ausbau "innereuropäischer Produktionsstandorte" für Arzneimittel und medizinische Güter sei erforderlich, betonte der Ärztetag, der in diesem Jahr wegen der Coronakrise als digitale Versammlung getagt hatte.
Außerdem forderte der Ärztetag eine Strukturreform und Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdiensts. Aktivitäten der einzelnen Gesundheitsämter müssten zentral koordiniert werden. Auch deren technische und personelle Ausstattung müsse dringend verbessert werden, hieß es in dem Beschluss. In der aktuellen Pandemie sei es "dem großen persönlichen Engagement der Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitsdienst" zu verdanken, dass dieser seinen Aufgaben trotz der unzureichenden Bedingungen nachgekommen sei.
(W. Winogradow--BTZ)