Zeman für seine zweite Amtszeit als tschechischer Präsident vereidigt
Der tschechische Präsident Milos Zeman ist in Prag für seine zweite und letzte Amtszeit vereidigt worden. Seine Rede zur Amtseinführung auf der Prager Burg nahm der 73-Jährige am Donnerstag zum Anlass, Journalisten und politische Gegner zu kritisieren. So warf er dem umstrittenen Geschäftsmann Zdenek Bakala vor, durch seine Medien "die öffentliche Meinung manipulieren" zu wollen.
"Ein Journalist, der auf diese Art und Weise verdientes Geld anfasst darf nicht unseren Respekt genießen", sagte der Staatschef. Er kritisierte auch politische Gegner, darunter die konservative pro-europäische Partei TOP 09. Deren Parteichefs, begleitet von Mitgliedern anderer Partien, verließen daraufhin den Saal.
"Es ist traurig, dass Milos Zeman nicht aufhören kann, jene mit unterschiedlichen Ansichten zu attackieren", schrieb der TOP-09-Vorsitzende Jiri Pospisil im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Zeman wurde im Januar mit 51,4 Prozent der Stimmen - vor allem aus den ländlichen Gebieten Tschechiens - wiedergewählt. Im Wahlkampf spielten die Angst vor Zuwanderern und die Ablehnung der EU-Quoten für Flüchtlinge eine wichtige Rolle. Zeman, der auf einen Gehstock angewiesen ist und Diabetes hat, musste während der Zeremonie gestützt werden.
(B. Semjonow--BTZ)