Südkoreas erste Transgender-Soldatin tot aufgefunden
Der Tod einer wegen einer Geschlechtsumwandlung aus der Armee entlassenen Ex-Soldatin hat in Südkorea für Empörung gesorgt. Feuerwehrleute fanden die junge Frau tot in ihrer Wohnung in der Stadt Cheongju südlich der Hauptstadt Seoul, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Ihr Therapeut hatte den Notdienst gerufen, nachdem sie sich tagelang nicht mehr gemeldet hatte.
Byun Hee Soo hatte sich 2017 freiwillig zum Militärdienst verpflichtet und sich 2019 einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Das Verteidigungsministerium hatte den Verlust ihrer männlichen Genitalien als Behinderung gewertet. Ein Gremium der Armee entschied Anfang 2020, sie aus dem Militärdienst zu entlassen.
Südkorea ist sehr konservativ, was LGBT-Rechte betrifft. Viele Homosexuelle und Transgender bleiben in der Öffentlichkeit daher unter dem Radar. LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. Die Nachricht von Byuns Tod rief Forderungen von Aktivisten nach einem Anti-Diskriminierungsgesetz hervor. In Südkorea waren in den vergangenen Jahren mehr als ein Dutzend solcher Gesetzesinitiativen am Widerstand konservativer Kirchen und zivilgesellschaftlicher Gruppen gescheitert.
(C. Fournier--BTZ)