Festnahme zwei Jahre nach Mord an Umweltaktivisten in Honduras
Zwei Jahre nach dem Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres in Honduras hat die Polizei einen mutmaßlichen Hintermann festgenommen. Der ehemalige Geschäftsführer des Energieunternehmens Desarrollos Energéticos (Desa), Roberto David Castillo, werde verdächtigt, der "Drahtzieher" gewesen zu sein, teilte das Büro der Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Castillo habe den Tätern die "Logistik und andere Ressourcen" beschafft.
Cáceres hatte die Errichtung ein Staudamms durch Desa am Río Gualcarque im Nordwesten von Honduras bekämpft. Sie führte die Proteste von Ureinwohnern in der Gegend an. Durch das zwischenzeitlich ausgesetzte Projekt wären große landwirtschaftliche Flächen überschwemmt und hunderte Angehörige der Lenca-Ethnie vom Wasser abgeschnitten worden. Am 3. März 2016 wurde Cáceres ermordet.
Desa forderte in einer Stellungnahme die sofortige Freilassung Castillos. Er und "alle anderen Mitarbeiter" des Unternehmens hätten mit dem Mord an der vierfachen Mutter nichts zu tun.
Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Bislang wurden mindestens acht Verdächtige festgenommen, darunter mehrere Mitarbeiter von Desa. Die Familie und Anhänger von Cáceres hatten aber immer wieder gefordert, dass auch die Hintermänner des Mordes vor Gericht gestellt werden müssten. Am Freitagabend kamen rund 400 Demonstranten in der Stadt La Esperanza zusammen, um die Forderung zu erneuern.
(D. Wassiljew--BTZ)