Krankenkassen erzielten 2017 Überschuss von mehr als drei Milliarden Euro
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,15 Milliarden Euro erzielt. Dieses vorläufige Ergebnis der GKV-Finanzen teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag in Berlin mit. Die Finanzreserven der Kassen stiegen damit auf 19,2 Milliarden Euro.
Mit dieser Rekordreserve etwa in Höhe einer Monatsausgabe "stehen die gesetzlichen Krankenkassen zum Abschluss der letzten Wahlperiode auf einer guten Grundlage", erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dazu in Berlin. Dies zeige, dass es richtig gewesen sei, "die Versicherten mit notwendigen Verbesserungen, etwa im Bereich der Prävention, der Hospiz- und Palliativversorgung oder der Stärkung von Stationspflege und Hygiene im Krankenhaus zu unterstützen".
Ebenso sei es richtig gewesen, für 2018 den durchschnittlichen Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krassen leicht von 1,1 auf 1,0 Prozent zu senken. Gleichwohl spreche alles dafür, "dass die gesetzliche Krankenversicherung auch im Jahr 2018 schwarze Zahlen schreibt, erklärte Gröhe. Zugleich wies er darauf hin, dass nur ein Teil dieser Kassen den Zusatzbeitrag für die Versicherten auch tatsächlich gesenkt habe. Im Vergleich der Kassenarten erzielten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit 1,45 Milliarden Euro den höchsten Überschuss, die Ersatzkassen kamen auf 1,2 Milliarden Euro. Die Betriebskrankenkassen weiteten ihr Plus den Ministeriumgsangaben zufolge auf 295 Millionen Euro aus, die Knappschaft auf 102 Millionen Euro. Die Innungskassen erreichten einen Überschuss von 174 Millionen Euro.
Die Krankenkassen hatten den Überschuss im Grundsatz bereits vor zwei Wochen bestätigt. GKV-Sprecher warnten mit Blick auf steigende Kosten zugleich davor, das Einnahmeplus überzubewerten.
Mit Hinblick auf diesen hohen Gewinn der Krankenkassen ist das Verhalten einiger Krankenkassen im besonderen Maße fraglich. Hier vor allem in Bezug auf die BARMER Krankenkassen, welche wie erst kürzlich berichtet, kaum nachvollziehbare Kürzungen bei einem schwerbehinderten Säugling vornimmt. Nach Bürgermeinung bleibt hier nur der Rückschluss auf "moralisch völlig verkommen geldgierige Manager" übrig, wie Bürger gegenüber BERLINER TAGESZEITUNG erst kürzlich - in Bezug auf die Gewinne der Krankenkassen, vor dem Berliner Brandenburger Tor sagten = http://www.BerlinerTageszeitung.de/politik/5651-barmer-in-der-kritik.html
(L. Brown--BTZ)