Ein Toter bei Anschlag auf Konvoi der australischen Botschaft in Kabul
Bei einem Autobomben-Anschlag auf einen Konvoi der australischen Botschaft in Kabul ist mindestens ein Mensch getötet worden. Bei dem Toten handle es sich um einen zwölfjährigen Jungen, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums am Freitag. 22 weitere Menschen wurden demnach bei der Detonation im Osten der afghanischen Hauptstadt verletzt.
Der Anschlag ereignete sich gegen 09.00 Uhr morgens. "Das Ziel der Attacke war ein Konvoi ausländischer Truppen", sagte Innenministeriums-Sprecher Nadschib Danisch zunächst. Die Nato erklärte, es habe elf Verletzte gegeben, unter ihnen seien keine ausländischen Soldaten. Später teilte die australische Botschaft mit, die Autobombe sei hochgegangen, als ein Konvoi der Botschaft in der Nähe gewesen sei. Australier seien nicht unter den Verletzten.
Zeugen berichteten von einer heftigen Explosion. Umliegende Häuser und Geschäfte wurden schwer beschädigt. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.
Die afghanische Hauptstadt ist in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von Anschlägen islamistischer Gruppen wie den Taliban oder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geworden. Allein seit Mitte Januar haben Extremisten ein Luxushotel gestürmt, einen Anschlag auf eine belebte Straße verübt und einen Militärkomplex in Kabul angegriffen. Dabei wurden mehr als 130 Menschen getötet.
Erst am Mittwoch schlug Afghanistans Präsident Aschraf Ghani eine Waffenruhe mit den Taliban und eine Anerkennung der Aufständischen als politische Partei vor. Die Taliban sollten dann bei Wahlen antreten können, sagte Ghani bei einer regionalen Friedenskonferenz in Kabul. Die Taliban wiederum hatten zuvor die USA zu direkten Gespräche aufgerufen.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)