57.000 illegale Schusswaffen bei australischen Behörden abgegeben
Im Zuge einer dreimonatigen Amnestieregelung sind in Australien nach Regierungsangaben rund 57.000 illegale Schusswaffen bei den Behörden abgegeben worden. Das Land sei dadurch sicherer geworden, sagte der australische Justizminister Angus Taylor am Donnerstag. Unter den illegalen Waffen, die zwischen Juli und September 2017 ohne strafrechtliche Konsequenzen abgegeben werden konnten, befanden sich knapp 2.500 voll- und halbautomatische Waffen.
"Die Regierung will illegale Schusswaffen aus unserer Gemeinschaft entfernen und Verbrechen im Zusammenhang mit Waffen bekämpfen", sagte Taylor. Die während der Amnestie abgegebenen Waffen könnten nun nicht mehr das "Leben unschuldiger Australier gefährden".
Die Regierung war im Vorfeld davon ausgegangen, dass in dem Land etwa 260.000 illegale Waffen kursierten. In einem weiteren Schritt wolle die Regierung nun die Gesetze für den Waffenhandel verändern, kündigte Taylor an.
In Australien müssen sämtliche Schusswaffen registriert werden. Die Gesetze waren nach einem Amoklauf mit 35 Toten im Jahr 1996 deutlich verschärft worden. Aktivisten in den USA halten die Maßnahmen für vorbildlich. In den USA läuft seit dem jüngsten Amoklauf an einer Schule in Florida mit 17 Toten eine heftige Debatte über eine Verschärfung des Waffenrechts.
Unterdessen hat der Oberste Gerichtshof des australischen Bundesstaats New South Wales einen 20-jährigen Islamisten zu 44 Jahren Haft verurteilt, weil er einem 15-Jährigen eine Waffe besorgt hatte. Der Jugendliche erschoss damit einen Polizisten. Nach dem Urteil habe der 20-Jährige den Gruß der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gezeigt.
(W. Winogradow--BTZ)