Deutschland - RKI: Erneut 20.200 Neuinfektionen und 321 Tote
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 20.200 neue Ansteckungsfälle erfasst. Am vergangenen Sonntag waren rund 17.700 Neuinfektionen registriert worden. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI binnen eines Tages um 321 auf insgesamt 21.787.
Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Am Freitag waren die bislang höchsten Zahlen für Deutschland vermeldet worden mit 29.875 Neuinfektionen und 598 Corona-Toten.
Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über die Verschärfung der Corona-Maßnahmen beraten. Das Treffen war kurzfristig einberufen worden, weil die bisherigen weniger strengen Maßnahmen nicht die erhoffte Trendwende bei den Infektionszahlen gebracht hatten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte nach einem Vorbereitungsgespräch mit weiteren Länderchefs und Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Bundesbürger müssten sich "auf einen harten Lockdown einstellen".
Die verschärften Auflagen sollen laut Kretschmann bereits "vor Weihnachten kommen und nicht erst an Weihnachten". Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betonten die Notwendigkeit, Kontakte weiter zu reduzieren. Es wird erwartet, dass die Bund-Länder-Runde Maßnahmen für den Einzelhandel und für den Schulunterricht beschließt.
"Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der "Welt am Sonntag". "Wir brauchen einen kompletten Lockdown." Die Zahlen seien so schlimm wie nie. "Wir dürfen uns nicht mehr in Einzelmaßnahmen verheddern", warnte Söder.
Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.320.716 Corona-Infektionen erfasst. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 967.900. (S. Soerensen--BTZ)