Beilegung des Konflikts arabischer Staaten mit Katar in Sicht
Im Konflikt zwischen vier arabischen Staaten und dem Emirat Katar zeichnet sich nach Angaben des saudiarabischen Außenministers Faisal bin Farhan eine Lösung ab. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP sagte der Prinz, es sei eine Resolution in Sicht, die alle betroffenen Parteien einschließe. Mit einer Abschlusserklärung sei "bald" zu rechnen, sagte er am Rande einer Sicherheitskonferenz in Bahrain.
Saudi-Arabien führt eine Koalition mit Ägypten, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten an, die Katar wegen zu großer Nähe zum Iran und zu radikalislamischen Gruppen seit 2017 mit einem umfassenden Embargo sanktioniert. Die Regierung in Doha weist die Vorwürfe zurück.
"Wir stellen uns eine Resolution vor, die alle Aspekte abdeckt und alle betroffenen Parteien zufrieden stellt", sagte der Außenminister auf die Frage, ob der Konflikt vollständig beigelegt werden könne.
Die vier Länder verwiesen Katarer in den vergangenen Jahren des Landes und schlossen ihre Lufträume für Flugzeuge aus Katar. Grenzen und Häfen wurden abgeriegelt und Familien mit unterschiedlichen Nationalitäten getrennt.
Das arabische Quartett stellte Katar eine Liste von Bedingungen, darunter die Schließung des Senders Al Dschasira und die Herabstufung der Beziehungen zur Türkei. Doch statt Katar zum Einlenken zu bringen, hatten die Maßnahmen eine höhere Selbstständigkeit des Emirats zur Folge und sorgten für eine größere Nähe zum Iran und zur Türkei.
Nach der Schließung des saudiarabischen Luftraums flog Qatar Airways über den Iran - den Erzrivalen Saudi-Arabiens und Gegner Washingtons - und zahlte Teheran Berichten zufolge 100 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) dafür im Jahr.
Mit Blick auf die künftige Iran-Politik des neuen US-Präsidenten Joe Biden forderte der saudiarabische Außenminister, die Golfstaaten müssten umfassend konsultiert werden, wenn das Atomabkommen mit dem Iran wiederbelebt werden solle. "Der einzige Weg, eine dauerhafte Vereinbarung zu erreichen, ist über so eine Konsultation", sagte er am Rande der Sicherheitskonferenz in Manama.
(L. Pchartschoy--BTZ)