Ukip-Chef nach Affäre um rassistische Äußerungen seiner Ex-Freundin abgesetzt
Die europafeindliche britische Partei Ukip steht nach der Abwahl ihres Vorsitzenden Henry Bolton erneut ohne Führung da. Bei einer Parteiversammlung in Birmingham sprach ihm die Mehrheit der Mitglieder am Samstag das Misstrauen aus. Bolton war im Januar nach Berichten über rassistische Bemerkungen seiner damaligen Freundin über Prinz Harrys Verlobte Meghan Markle in Bedrängnis geraten.
Laut der "Mail on Sunday" hatte sich die 25-Jährige Joe Marney in Textnachrichten an einen Freund abfällig über Markle geäußert. Unter anderem schrieb sie demnach, die US-Schauspielerin werde als Tochter einer Afroamerikanerin "unsere Königsfamilie beflecken" mit ihrer "Saat".
Bolton, der erst kürzlich mit seinem Entschluss parteiintern für Ärger gesorgt hatte, seine Frau für die deutlich jüngere Marney zu verlassen, sah sich darauf erneuten Rücktrittsforderungen gegenüber. Nach den Enthüllungen erklärte der 54-Jährige seine kurze Beziehung mit Marney für beendet, seinen Posten als Parteichef wollte er aber behalten.
Bolton hatte das Amt erst im September angetreten. Er war bereits der dritte Ukip-Chef, seit der langjährige Parteivorsitzende Nigel Farage den Posten nach dem erfolgreichen Brexit-Votum der Briten im Juni 2016 abgegeben hatte. Das Führungschaos verschärft die Krise der Partei, die bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr eine krachende Niederlage erlitten und ihren einzigen Sitz im Parlament verloren hatte. Ein Nachfolger für Bolton muss innerhalb von 90 Tagen gewählt werden.
(L. Solowjow--BTZ)