Kosovo feiert zehnten Jahrestag der Unabhängigkeit von Serbien
Das Kosovo hat am Samstag den zehnten Jahrestag seiner Unabhängigkeit von Serbien gefeiert. Die Hauptstadt Pristina war mit den blau-gelben Flaggen des Kosovo geschmückt, Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Konzert der aus dem Kosovo stammenden britischen Popsängerin Rita Ora am Abend.
Der kosovarische Präsident Hashim Thaci bezeichnete die Unabhängigkeitserklärung durch das Parlament als "glücklichsten Moment für uns alle als Volk". Regierungschef Ramush Haradinaj sagte bei einer Kabinettssitzung am Samstag, das Kosovo verkörpere den Wunsch der Menschen, "in Freiheit zu leben". Er räumte aber ein, dass der Aufbau eines modernen Staates noch nicht abgeschlossen sei. Das mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo war nach dem Kosovokrieg mit 13.000 Toten und dem Ende der Nato-Luftangriffe im Jahr 1999 unter internationale Verwaltung gestellt worden. Am 17. Februar 2008 erklärte sich die frühere serbische Provinz einseitig für unabhängig. Mehr als 110 Länder weltweit, darunter die meisten EU-Staaten, erkannten die Unabhängigkeit an. Die Regierung in Belgrad betrachtet das Kosovo dagegen weiter als abtrünnige Provinz.
2011 waren unter EU-Vermittlung Verhandlungen über die Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo begonnen worden. Sie kamen in den vergangenen zwei Jahren aber nicht mehr voran. Serbiens Außenminister Ivica Dacic sagte am Samstag, Belgrad sei "noch weit davon entfernt", das Kosovo anzuerkennen. Ohne ein Abkommen mit dem Kosovo könne "diese Frage nicht gelöst werden".
Der Kleinstaat zählt zu den ärmsten Ländern Europas, etwa 40 Prozent der 1,8 Millionen Einwohner leben in Armut. Die Arbeitslosigkeit liegt bei rund 30 Prozent, bei der Jugend sogar bei 50 Prozent.
(L. Andersson--BTZ)