Neue Missbrauchsvorwürfe gegen französischen Haushaltsminister
Nach Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung sieht sich der französische Haushaltsminister Gérald Darmanin mit weiteren Anschuldigungen konfrontiert. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete am Dienstag Vorermittlungen wegen Vertrauensmissbrauchs gegen den 35-Jährigen ein, wie aus Justizkreisen verlautete. Eine Frau bezichtigt ihn, er habe sie als Gegenleistung für einen Gefallen zum Sex gedrängt.
Die Vorwürfe reichen zurück in die Jahre 2015 und 2016, als Darmanin Bürgermeister der nordfranzösischen Stadt Tourcoing war. Die Frau, die den Minister nun angezeigt hat, lebte damals in Tourcoing und bat Darmanin nach eigenen Angaben um Hilfe bei der Wohnungssuche, wie das Magazin "Le Point" berichtete. Der damalige Bürgermeister habe dafür als Gegenleistung Sex gefordert. Die Frau wurde nach Angaben aus Justizkreisen bereits von der Polizei in Paris vernommen.
Nur einen Tag vor Bekanntwerden den neuen Vorwürfe war Darmanin im Zuge von Ermittlungen wegen mutmaßlicher Vergewaltigung in Paris vernommen worden. Eine frühere Prostituierte hatte ihm vorgeworfen, sie vergewaltigt zu haben, als sie in einer Rechtssache um Hilfe gebeten habe. Diese Vorwürfe gehen auf das Jahr 2009 zurück.
Darmanin hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen und der Frau Verleumdung vorgeworfen. Während aus der Opposition Rücktrittsforderungen laut wurden, sprachen ihm mehrere Regierungsmitglieder das Vertrauen aus.
(D. Fjodorow--BTZ)